Montag, 3. Oktober 2011

Trainingskilometer: 7,5

Das gestrige wie auch das vorgestrige Training waren Lehrstücke in Sachen: "Das hat er ja noch nie gemacht"
Seit 1997 fahre ich aus unserem Hoftor raus und dann links. Immer. Jedes Mal. Nie rechtsrum, denn wir wohnen in einer Sackgasse.
Gestern spanne ich die Hunde an (den Kleinen neben den Leithund) und will los und die beiden laufen nach rechts. Ich brülle (natürlich) und der Kleine zieht nach geradeaus (da sind wir auch noch nie hingefahren). Irgendwann steht er auf dem Rasen meiner Nachbarin und hebt das Bein. Ich möchte jetzt heulen.
Nach drei "LINKS LINKS LINKS" laufen sie nach Links. Der Kleine knufft den Leithund. Der Leithund bremst. Ich möchte sofort wieder in mein Bett.
Knurrend und knuffend fahren wir weiter. Dann beschliesst der Kleine zu galoppieren, der Leithund will bremsen.
Was zum Toifel ist denn heute los? Es hatte doch so nett angefangen.
Weiter im Text. Wir fahren mit Elan an der Einfahrt zum Wald vorbei, weil die Hunde einfach geradeaus weiterlaufen und ich nicht aufgepasst hatte (wir fahren an der Stelle NIE geradeaus).
Ich kann sie aber überreden links abzubiegen. Dann nochmal links und einen Anstieg hoch. Wenn es langsam geht kommen manche Schlittenhunde auf Ideen. Dass man zb. mal an den Büschen am Wegesrand schnüffeln könnte (natürlich muss man dazu stehen bleiben). Wo kann ich im Erdboden versinken?
Dann: ein Ruck geht durchs Team. Es wird losgaloppiert. Das kann nur bedeuten: Feind voraus.
Der Feind entpuppt sich als grosser, schwarzer Mischling an der Schleppleine, schmächtiges Frauchen hinter sich herziehend. Sie entscheidet sich dazu nicht an mir vorbei zu laufen und rennt statt dessen vor mir den Weg entlang bis zur ersten Kreuzung an der wir dann abbiegen. Das klappt ohne Probleme.
An der nächsten Kreuzung sage ich "GEE" (rechts) und die Hunde gehen HAW (links). *Soifz*
Ich beharre auf dem Gee, die Hunde biegen noch linkser ab und wickeln sich und die Leinen einmal um die Trainingskarre. Der Kleine guckt dabei so begeistert, dass es mir schwer fällt ihn anzumaulen. Aber danach ist mir - aber sowas von.
Nach dem Entwirren schaffen wir es ohne weitere Probleme nachhause.
Ich müsste es wissen, es ist ja jedes Jahr dasselbe. Die ersten Trainings der Saison sind immer chaotisch, weil die Hunde über die Sommerpause vergessen wie sie heissen, was sie tun sollen und was rechts und das andere rechts ist. Scheinbar relaxen sie so ausgiebig, dass sie das Hirn gleich mit entleeren und dann nichts mehr wissen.
Der Trost dabei: spätestens bei Trainingskilometer 20 wissen sie es wieder....hoff ich jedenfalls mal...

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