Freitag, 30. September 2011

Der Kocher und die allgegenwärtige Gefahr, die davon ausgeht

Schlittenhundeequipment ist manchmal auch Glaubensfrage. Bei meiner Anschaffung eines Kochers, war es allerdings eher die Frage wie lange ich brauchen würde um mich selbst in die Luft zu sprengen. Man weiss ja so wenig und ich war auf einer Klosterschule anstatt bei den Pfadtfindern oder der Bundeswehr. Da lernt man alles mögliche aber nichts übers Zündeln, Feuer machen und brennbare Treibstoffe.
T, mein Ex-Gebirgsjägerkumpel, kommentierte meine Erzählung, dass ich einen Kocher brauche mit den Worten "Lass es, das will niemand, dass du mit leicht entzündlichem Material herum hantierst".
Ja, die Zuversicht seiner Freunde ist was Schönes, wenn sie einem denn mal zuteil wird.
Ich zog daher meine Outdoorbibel (Lauche-Maas Katalog) zu Rate und kam auch wegen dem Gespräch mit dem Gebirgsjäger zur Erkenntnis, es nicht mit einem Kocher zu versuchen der von Lauche-Maas mit den Worten "macht während des Betriebs ein Geräusch wie ein startender Kampfjet" beschrieben wurde.
Kocher in deren Beschreibung Sätze wie "braucht intensive Reinigung sonst kann es zu Problemen beim Betrieb kommen"  sortierte ich gleich aus, man muss sein Schicksal nicht allzusehr herausfordern. Mein Gebirgsjäger riet von Benzinkochern dringend ab und meinte, Multifuel wär auch nichts, da wäre doch die Chancen gleich multi drastisch erhöht ein Skigebiet in einem Bombenkrater verschwinden zu lassen.
Ha..! Und das nur weil ich EINMAL mittels Pfanne, Öl und Herd fast das ganze Haus in die Luft gejagt hätte.
Wie es denn mit Esbit wäre, fragte der Gebirgsjäger. Was sollte schon mit Esbit sein? Na, da könnt nix schief gehen. Ich könnt mich eventuell abfackeln, aber wenn ich das Ding ja im Schnee benutzen wollte, wär ja genug zum Löschen da.
*gnagnagna*
Esbit, das ist doch Mädchenkram. Ich wollte etwas was 5 Liter Wasser in wenigen Minuten zum Kochen bringt und nicht eine trutschige Funzel, die ein wenig Licht auf den Topf wirft.
Spiritus!
Der Gebirgsjäger schüttelte den Kopf. Bis ich den Spiritus bei Minusgraden zum Brennen gebracht hätte, würd ich mir doch schon am Streichholz die Augenbrauen wegflämmen.
Ich habe einen Trangia gekauft - was wissen denn schon Gebirgsjäger. Die Töpfe waren lächerlich klein, der Brenner sah ungefährlich aus.
Beim ersten Problelauf auf einem Rennen kam mein Musherkumpel A. vorbei, sah den winzigen Kocher und kriegte augenblicklich einen Lachkrampf. Ob das mein Ernst wär. Ich war beleidigt.
Das wär ja Spielzeug. Sag das mal dem Gebirgsjäger, der mich für den fleischgewordenen Feuerteufel hält.
Spiritus, so lernte ich in den ersten 5 Minuten, hat leider die unangenehme Eigenschaft , sich bei Minus 18 Grad nicht sofort zu entzünden. Ich fuchtelte mit den Streichhölzern über dem Brenner herum, doch es tat sich nichts. A, dem ich offensichtlich leid tat, stellte sich neben mich und schaute auf den Brenner. Er könnt mir mein Wasser in seinem Wohnwagen warm machen, das würd schneller gehen.
Tz. Outdoorbanause. Was ein echter Musher ist, der macht sein Wasser im Kocher warm und wenns Stunden dauert! (und erst recht, wenn Musherkumpel A. neben einem steht).
Wir überlegten zusammen, wie dieser Kocher anzuzünden sei. A.meinte, dass es wohl zu kalt wäre und warum ich mir keinen Benzinkocher gekauft hät. "Weil ich mich und uns alle hier damit rausradiere".
Dann warf er munter Streichhölzer in den Brenner. Irgendwann entzündete sich der Spiritus und nur der.
Dieses Jahr und nach unzähligen Lästerreien über meinen Minikocher habe ich mir einen ordentlichen Iditarodkocher besorgt. Einen grossen. Für ein grosses Team. Der läuft mit Spiritus. Natürlich ist der viel zu gross, aber ich war diese ewige Lästerei einfach satt.....und wenns jetzt irgendwo rummst...ja mei...

Montag, 26. September 2011

Unter Verdacht

Nachdem der Kleine in seiner Welpen- und Junghundezeit ca. 20 Paar Schuhe geschreddert hat, war ich letztens auf das Schlimmste gefasst, als von dem teuren Paar Wildlederballerinas, plötzlich nur noch einer da war. Die Hütten- und Kennelboxendurchsuchung ergab keine weiteren Verdachtserhärtungsmomente so dass zunächst die Unschuldsvermutung galt. Eine eingehende Befragung des Verdächtigen konnte nicht durchgeführt werden, weil dieser sofort einknickte und das Weite suchte, Schwanz eingeklemmt, Ohren angelegt.
Und dann hab ich den fehlenden Schuh unterm Bett gefunden. Vermutlich von mir selbst druntergekickt.
Tja...

Freitag, 23. September 2011

Wälzt du dich noch oder duftest du schon?

Während sich andere Hunde gerne in den Exkrementen von Paarhufern oder Nagetieren wälzen um sich zu parfümieren, hat der Kleine eine andere Art gefunden den Körpergeruch zu tunen: der Hund von Welt reibt sich an stark duftenden Pflanzen.
Zb. an der Duftpelargonie. Die Duftpelargonie riecht angeblich nach Minze, Rosen, Zitronen oder Gewürzen. Ich finde es stinkt wie der Vorhof zur Hölle, penetrant und widerlich nach einer Sorte Seife, wie sie nur Frauen deutlich über 80 noch benutzen.
Der Kleine liebt Duftpelargonie und schubbert sich infolgedessen entsprechend oft daran. Anschliessend liegt er neben mir auf der Couch und verströmt bei jedem Schnaufer den Hauch von billigem Putzmittel und der Nuance "alte Frau unterm Arm". Seltsamerweise ist er immer dann besonders anhänglich, wenn er sich frisch eingenebelt hat. Während ich schon den Magen hochkommen seh, freut er sich einen Ast.
Wenn ich Glück habe streift der Hund durch das Feld mit der echten Pfefferminze oder hüpft im Hochbeet durch die Zitronenmelisse.
Letztens roch es verdächtig nach Spaghetti Bolognese. Etwas streng, aber eindeutig nach italienischem Essen.
Ein kurzer Geruchstest am Verdachtsobjekt ergab, dass sich da jemand eindeutig im frischen Oregano gewälzt hat....

Donnerstag, 22. September 2011

Der Hund und die Kunst

Vor einer ganzen Weile, als der Kleine noch ein Junghund war und wirklich viel zerstört hat, habe ich mich bei meiner TA über diese Tatsache ausgeheult. Ich habe ihr beschrieben wie viele Paar Schuhe schon angenagt, völlig zerstört oder einfach spurlos verschwunden sind und dass ich noch nie nie nie im Leben so einen schlimmen Welpen gehabt hätte. "Da haben Sie aber ein sehr kreatives Hundchen", sagte meine TA in ihrer so eigenen Art, wie Eltern die über ihre Kinder erzählen, die gerade mit Fingerfarben die Wohnzimmerwände neu gestaltet haben.
Wie kreativ das kreative Hundchen wirklich ist, sollte sich kurz darauf herausstellen. Ein Hund, ein weisses (!) Bettlaken und eine Stabilostift (schwarz) war alles was es brauchte um ein Stück Kunst zu schaffen.
Allerdings war das Bettlaken noch auf der Matratze als den Künstler die Muse küsste.


Der aufstrebende Künstler hat sich der gegenstandslosen Darstellung verschrieben. Eine scheinbar unendliche Zahl von schwarzen Linien und Bögen, unterschiedlicher Breite und Länge, verteilt auf einen kleinen Ausschnitt der insgesamt 140x200 cm grossen Leinwand sind zu erkennen. Die deutlich zu sehenden Absätze zeigen die Brüche im Leben des Künstlers, denen er sich zu stellen versuchte. Eine Verschmelzung mit dem Werk ist ersichtlich, da der Künstler auch eigenes Körperhaar auf dem Kunstwerk hinterlassen hat.Die soziologische Interpretation sieht in dem Kunstwerk das Universium als eine Glorifizierung des Seins im Hier und Jetzt. Die Kringel und Punkte sind eine Anspielung auf das Trauma der Aussetzung, des Verlassens von Mutter und Geschwistern. Eine psychoanalytische Deutung sieht in der Darstellung ein komplexes Gebilde aus bewegenden Balken und Röhren, die aber trotzdem flüssig den vorgezeichneten Wegen folgt. Es kann somit kollektive Verdrängung darstellen. Jeder einzelne geht einen vorgezeichneten Weg im Leben ohne aus seinem Weg auszubrechen oder ausbrechen zu können. Die Zerstörung des Werkzeugs ist der letzte Schritt in der kreativen Auseinandersetzung mit dem Leben und der Vergänglichkeit, eine Umarmung des Unausweichlichen, der Vernichtung.

Oder wie ein lieber Mensch es ausdrückte: "also ich würde es kaufen und an die Wand hängen".

Ich sollte dem Hund vielleicht einen ordentlichen Farbkasten schenken...möglicherweise habe ich den Andy Warhol des neuen Jahrtausends in der Kennelbox sitzen...

CSI Geflügel

Neulich bei uns zuhause.
Hund, der eine ganze Weile draussen im Garten war kommt mit breiter Brust ins Haus gelaufen, eine Miene im Gesicht als habe er gerade den Weltfrieden unter Dach und Fach gebracht, sich eilig in Richtung Kennelbox empfehlend.
Es bietet sich in solchen Momenten an den Dingen auf den Grund zu gehen. Jahrelange Erfahrung mit dem Husky als Haustier lässt einen skeptisch werden, wenn die Herrrschaften so wohlgemut sind.
Draussen angekommen stellte sich heraus, dass gut sichtbar auf dem Pflaster viele grosse graue Federn lagen, was den Verdacht nährte, dass das liebe Hundetier in seiner Zeit unbeaufsichtigt im Garten irgendwas gerupft hat.
Taube vermutlich.
Weiter hinten, auf dem Rasen dann ein Einschlagloch, aber keine Leiche.

Meine Schlussfolgerung: Hund lag regungslos auf der Hütte, Taube im Tiefflug, Hund streckt sich und erwischt Taube am Schwanz, Taube kann sich befreien, schlägt vor der Hütte auf, entkommt, Hund spuckt die Federn auf das Pflaster.

So oder so ähnlich hat es sich zugetragen. Ich kann ihn schlecht fragen, vermutlich würde er sowieso die Aussage verweigern und nach seinem Anwalt verlangen...

Mittwoch, 21. September 2011

Hartgesotten und weichgekocht

Musher sind hartgesotten. Nicht nur, dass wir stundenlang bei Temperaturen von Minus 20 Grad und darunter auf dem Schlitten durch die Gegend fahren, nein wir muten uns auch sonst allerhand zu.
Meine Freundin G. hat zb.letztens das neue Hundefutter probiert und mit den Worten "eindeutig Huhn, kann man essen" kommentiert. Mein Freund S., hat mal ein Stück vom Pemikan für die Hunde gegessen: "Das gab es bei den Indianern immer im Winter !". Der deutliche Geschmack nach Lebertran und Fett und die knirschige Konsistenz hat ihm allerdings nicht so gemundet, dass er es auf seinen Speiseplan setzen wird.
Mein Musherkumpel C. hat immer behauptet, dass das Fleisch für seine Hunde (Pute) Lebensmittelqualität habe - zum Beweis hat er aus dem Topf in dem er das Fleisch gekocht hat ein Stück herausgezogen und vor meinen Augen verspeist. William Kleedehn, Iditarodteilnehmer macht im Wasser für seine Hunde erst mal seine Würstchen warm, wenn er unterwegs ist. Immerhin kocht er sie nicht mit dem Fleisch für seine Hunde zusammen - auch wenn ich mir das bei dem einen oder anderen Musher gut vorstellen könnt.
Einem Musher hab ich mal dabei zugeschaut, wie er undefinierbare Fleischstücke in einem grossen Topf auf offener Flamme gekocht, immer wieder rausgezogen, argwöhnisch betrachtet und wieder in den Topf gekippt , bis er es irgendwann den Hunden in die Näpfe gefüllt hat. Das wollten nicht mal die Hunde - das sollte einem zu denken geben. Gestunken hat es bestialisch und auch optisch wars keine Offenbarung.
Der beste Freund von allen erzählt immer wieder gerne die Geschichte von dem Huskycamp in Norwegen, wo das Essen für Hund und Musher absolut identisch gerochen und ausgesehen haben soll. Der beste Freund von allen ist in diesen Dingen korrekt und neigt nicht zu Übertreibungen.
Angeblich haben sich die anwesenden Gäste des Camps auch beschwert, Besserung setzte jedoch bis zum Ende des Camps nicht ein.
Ich hab jahrelang Supppenhühner für die Hunde gekocht - aus der Brühe habe ich allerdings keine Suppe für mich gekocht. Das ist bei aller Liebe beim besten Willen nicht drin.

Samstag, 17. September 2011

Chickengate

Nach den Chickenweeks der vergangenen Tage gab es gestern zum Trockenfutter gewolftes Rind. Das führte dazu dass die Herrschaften in die Näpfe starrten um mich dann vorwurfsvoll anzugucken "Dat ist aber kein Huhn".
Neein. Das ist Rind. Das ist nahrhaft und lecker und sonst habt ihr das doch auch immer gefressen.
Nuabernichmehrhuhnschmecktvielbesser *armeverschränk*

Tadaaa. Mistviecherelendigedakönnt man doch.
Ja. Ich bin ja selber schuld. Das bessere ist des guten Tod oder wie das heisst und ich hab die Bestien ja selber aufs Huhn gebracht. Jahrelang gab es nur gewolftes Rind. Das wurde ohne Protest eingefahren und auf einmal ist das nicht mehr gut genug "Wäää da ist Knorpel drin"
Hunde können einem mit einem Blick glauben machen, dass man Schuld an der Klimaerwärmung hat. In diesem Fall war es der Kleine, der, den Blick auf mich und den Napf geheftet klar machte, dass er diesen Mist nicht fressen wird. Niemals nicht.
Gut, dann hungerste halt.
Ich bin ab jetzt konsequent aber sowas von. Dem Großen, der ebenfalls versuchte durch reiner Willenskraft gewolftes Rind in gehacktes Huhn zu verwandeln, hab ich den Napf auch gleich weggenommen, man weiss ja wo das endet.
Heute abend wird es wieder Rind geben. Huhn ist nämlich aus.

Freitag, 16. September 2011

Fruchtzucker.

Letztens war ich zu Besuch bei einem Musherkumpel von mir und stellte fest, dass seine Hunde wirklich gut im Futter sind. Ich sehe seine Hunde meist nur in der Saison und da sehen sie sehr racy aus, also wie so ein Langstreckensportler halt aussieht: schlank und durchtrainiert. Jetzt glichen sie eher Bierkästen auf Beinen.
"Die haste aber gut gefüttert" stellte ich fest.
Mein Musherkumpel grinste und meinte "das kommt von den Zwetschgen".
Wat?
"Ja, die Hunde haben die Zwetschgenbäume im Auslauf leergefressen, soweit wie sie eben drankamen.Ich vermute mal, die sind vom Fruchtzucker so dick".

Ahja. Ob das die Weightwatchers auch so sehen??

Training 2011 / 2,5 Kilometer

Gestern fiel der Startschuss für die neue Saison. Für die Hunde und mich hat das Training angefangen.
Für alle Hunde?
Nein! Der mit dem Kragen musste zuhause bleiben, denn nach seiner aufwändigen OP hat er noch 3 Wochen Schonzeit. Der mit dem Kragen wurde also eingesperrt, damit er nicht in den Füssen ist, wenn die anderen angespannt werden. Ich habe eine übersichtliche Anzahl Hunde, aber eine Kanonenkugel dazwischen verlängert den Prozess des Anziehens und Anspannens erheblich.
Sogar der Leithund, der sonst gerne mal die Flucht vor dem Geschirr antritt war gestern hochmotiviert und schrie vor lauter Begeisterung so laut, dass die Nachbarn mal wieder nach langer Zeit aus dem Fenster schauten um sich davon zu überzeugen, dass ich keinen Hund schlachte.
Ich bin schon ewig  nicht mehr mit nur 2 Hunden gefahren. Es ist als würde man 2 CV fahren, wo man doch zumindest Golf gewöhnt ist. Oder Golf auf zwei Töpfen.
Der Kleine, nicht gewohnt vorne zu laufen, fands spitzenmässig, dass er mal neben der Leithündin laufen durfte und versuchte vor lauter Begeisterung im vollen Lauf auf die Leithündin zu springen. Die fand das ziemlich beknackt und legte eine Vollbremsung hin, weswegen ich, nicht drauf gefasst, fast beide Hunde überfahren hät.
Gut, dass an der Karre so gute Bremsen sind und ich sofort zum Stehen kam.
Im Wald angekommen hatten sich die beiden Herrschaften miteinander arrangiert, als der Hündin einfiel: MOMANG, so schnell laufe ich doch normalerweise gar nicht und wenn der Blödel neben mir meint, er müsst so ziehen, brauch ich eigentlich n ur noch so zu tun als würde ich ziehen.
Dieses Weibstück hats tatsächlich fertig gebracht nur so schnell zu laufen, dass es aussah als würde sie ziehen und liess den Rüden neben ihr die ganze Arbeit machen. Ein freundliches "EY, Fräulein!" brachte die Dame aber zur Besinnung und so flogen wir die nächsten Meter über den Trail.
Weil eine Schubdüse fehlte (der mit dem Kragen) dauerte das aber nicht lange und die nächsten Meter gingen gemächlicher dahin. Ich habe die Herrschaften nicht mehr angefeuert, es war nicht allzu kalt und man soll die Hunde nicht gleich zu beginn demotivieren. Natürlich bot jedes Rascheln im abendlichen Wald die Bombengelegenheit dazu nochmal etwas schneller zu laufen, Ohren und Köpfe nach links.
Kurz vor der Stelle an der sich entscheidet ob wir den kurzen oder etwas längeren Weg nachause fahren, beschleunigten die Hunde nochmal und entschlossen sich erst beim dritten GEEEEEEEEEEEEE!!!!!!!!!!Verdammt! dazu doch rechts abzubiegen. Vor allem zu Beginn der Trainingssaison haben meine Hunde gerne mal vergessen was rechts und links ist und versuchen mich zu beeinflussen. Was natürlich nicht funktioniert.
Zuhause angekommen tobte schon der mit dem Kragen durch den Garten und konnte nur schwer davon abgehalten werden gleich durch das Gartentor zu gehen....
Wenn er in 3 Wochen wieder eingespannt werden kann, muss ich mich auf der Karre festbinden....

Mittwoch, 14. September 2011

Wer hat Angst vorm bösen Wolf?

Unsere Hunde lieben Besuch und freuen sich ein zweites Loch in den Bauch, wenn Besuch kommt. Manchen Besuch mögen sie mehr als anderen aber im Grunde finden sie es klasse, wenn jemand kommt.
Und sei es wie gestern ein Landstreicher.
Ich war hinterm Haus, als plötzlich alle Hunde wie auf Kommando nach vorne an den Zaun liefen. Dann jodelte der Leithund. Der Leithund hat für verschiedene Leute verschiedene Laute. Besuch, den sie nich so mag, kündigt sie anders an, als Besuch den sie gut findet (zb. weil er ordentlich mit Parfum eingenebelt ist).
Den Besuch von gestern fand sie nicht so gut und weil immer die Chance besteht, dass der Sohn meiner Nachbarn mit seinem Australian Shepard gerade am Zaun vorbei gelaufen ist und der Leithund sich darüber gerade beschwert hat (den Aussie können meine Hunde nicht ausstehen) muss ich natürlich gucken gehen was da los ist.
Wie sich herausstellte standen alle Hunde am Zaun und starrten zu den Nachbarn rüber. Dort stand ein Landstreicher, der am Betteln war. Während er bei den Nachbarn direkt aufs Grundstück marschiert war, hatte er um unser Anwesen einen grossen Bogen gemacht. Als er mich sah rief er laut über den Zaun weg, dass er sammelt für den Zirkus. Ich hab abgelehnt - nach Zirkus sah der nicht aus, eher nach Lambrusco und zwar viel davon.
Die Hunde, obwohl wie gesagt begeistert von Besuch, senden definitiv die falschen Signale. Wenn da mehrere Wölfe am Zaun sitzen, einige davon jodeln und den der vor dem Zaun steht anstarren, weil sie abwarten ob er reinkommt oder nicht, deuten das die allermeisten Menschen als "Hier kommsd du ned rein", und bleiben draussen.
Der Lieferant meines Kühlschranks hatte wohl das Schild am Hoftor (Hier wache ich) übersehen und war mit dem Sackkarren und dem Kühlschrank schon fast hinterm Haus, als der Große um die Ecke kam und sich freute.
Der Lieferant, russischstämmig, liess augenblicklich die Sackkarre stehen und erstarrte zur Salzsäure. Alles was er stammeln konnte war "Wolf...Wolf". Wir retteten ihn und erklärten, dass es ein Husky aber kein Wolf sei. Überzeugt sah der nicht aus. "Sieh aus wie Wolf in Heimat". Ahja.
Auch die Teppichverkäufer, die früher sehr oft in unserer Wohngegend herumliefen, hab ich schon ewig nicht mehr gesehen.
Dafür waren letztens die Zeugen da. Die wollten mit mir über Gott sprechen und standen schon im Hof.
Da kann man mal sehen dass Gottvertrauen die Angst vor dem bösen Wolf besiegen kann....!

Mushing...was sonst.

Starke, glückliche, magische oder traurige Momente, Momente voller Pathos, der Arbeit, der Schmerzen für uns, für sie, im Nebel oder im Sonnenlicht, Glück, Zähigkeit, Mut, unzählige Freuden, Tränen und Gelächter und vor allem Wahnsinn - eine Idee worum es beim Mushen geht.

Das sind die Eingangsworte des Blog einer Musherin, die ich persönlich kenne und diese Worte sind nicht nur wahr sondern auch so passend. Sie geben eine Vorstellung davon, was Menschen dazu bringt mit mehreren Hunden und einem altertümlichen Vehikel bei Eiseskälte stundenlang durch einsame Gegenden zu fahren.
Ich habe die von C. beschriebenen Momente auch schon erlebt: die starken Momente, wenn man nach der stundenlangen Selbstüberwindung, vollgepumpt mit Adrenalin über die Ziellinie fährt;die magischen Momente wenn man durch einen dick verschneiten Birkenwald fährt und alles um einen herum funkelt und glitzert in der Sonne, die traurigen Momente, wenn man ein Teammitglied gehen lassen muss, die Momente, wenn man sich vorkommt wie Jack London am Yukon, die viele Arbeit, die man in dieses Hobby steckt, egal ob es regnet, schneit oder die Sonne scheint, das Glück, das einem das Zusammenleben mit diesen Hunden bringt, die Zähigkeit der Hunde, die einen auch nach vielen Jahren immer noch verblüffen kann, der Mut, den man aufbringen muss, wenn man alleine stundenlang unterwegs ist und genau weiss, wenns jetzt schiefgeht, dann gehts unter Umständen richtig schief.

Die Begeisterung für diesen Sport mit all seinen Facetten ist schwer vermittelbar, man muss es mal erlebt haben, dann packt es einen oder man geht davon und will damit nie wieder etwas zu tun haben. Wir reden hier nicht von den 5 Kilometerrennen durch den örtlichen Forst, abgeflattert und mit Streckenposten alle paar Meter. Es geht um die Touren, wo man wirklich allein mit sich, den Hunden, der Kälte, der Stille und der Botanik ist. Wo man sich auf sich selbst und die Hunde und das Equipment verlassen muss, da wo man keinen Wutanfall kriegen darf, wenn einem bei Kilometer 35 von 50 irgendwas kaputtgeht, da wo man mit steifgefrorenen Fingern einem Hund Booties anziehen muss, der das völlig blöd findet und sich 20 Mal in den Schnee wirft. Es ist die Begeisterung sich an seine Grenzen heranzutasten, und wenn die nur darin liegen mal 3 Stunden mit sich selbst auszuhalten (das ist für nicht wenige echt ein Problem). Man lernt viel über sich und das kann auch mal spannend sein...

Dienstag, 13. September 2011

Wettervorhersage by Husky

Meine Leithündin kann das Wetter vorhersagen. Nicht so im Detail wie das Maxi Biewer macht, sondern die Tendenz für ein halbes Jahr - kalt oder warm
Und das geht so: verliert der Hund früh im Jahr seine Unterwolle kann man davon ausgehen, dass der kommende Sommer lang und heiss wird. 2003 hat die Hündin das Fell im Januar abgeworfen - was dann kam war der Jahrhundertsommer. Bekommt der Hund bereits Ende August ein dichtes, dickes Fell ist ein langer bzw. kalter Winter im Anrollen. Passiert das nicht wird der Winter mild.
Der Hund hat sich in 10 Jahren noch nie geirrt. Manchmal ist der Hund aber auch irritiert. Diesen März zb. hat sie alle Sommerhasser in Angst und Schrecken versetzt, weil sie plötzlich und unvermittelt anfing das Fell auszublasen. Das ging eine Woche so und dann hörte es auf, wie es gekommen war: plötzlich und unvermittelt.
Anfang August fing sie dann doch an zu haaren und zwar heftig. Das ist aber ok, denn irgendwann muss die alte Wolle auch mal runter - wenn auch nur zum Aufbauen eines neuen Pelzes.
Am Wochenende ist mir dann auch aufgefallen, dass der Hund ein extrem dichtes, dickes Unterfell hat. Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass sie so ein Fell noch nie hatte. Im Moment sieht der Hund aus wie ein Schaf kurz vor der Schur. Oder ein Wattebausch auf Beinen.
Inzwischen hat sich der wundertätige Hund herumgesprochen. Ich werde im März und im September gefragt, was denn der Wetterhund so macht. Seit 2 Jahren wird allerdings nur noch gemotzt. Der Hund hat schon zwei kalte Sommer und 2 kalte Winter vorher gesagt und es wird gemutmaßt, dass ich den Hund beeinflusse. Das ist natürlich nicht der Fall. Als ob das auch bei einem Husky ginge....

Montag, 5. September 2011

Braun werden mit Nutella

In der Statistik des Blogs werden auch die google-Suchbegriffe, mittels derer der Blog gefunden wurde, aufgeführt.
Meistens sind es Schlagwörter wie "Husky haart", "Hund frisst nicht" oder "wie kalt sind minus 30 Grad".
Gelegentlich sind aber auch Sachen dabei, wo ich mich frage: WTF??? zB. wie das hier: "braun werden mit nutella"

Ich hab Kopfkino. 2 Girls 1 Cup, neckische Schmuddelspielchen mit Nussnougatcreme oder handelt es sich schlicht um einen Geheimtip unter Münzkaribianern?

Sonntag, 4. September 2011

Dicker Husky - gutes Kind!

Am Wochenende erzählte mir ein Schlittenhundekumpel von einem Hund, den er mal vermittelt hat. Dieser Hund, eher Show denn Schlittenhund wollte keinen Schlitten ziehen sondern lieber auf der Couch liegen  und so sah sich mein Kumpel nach einem für den Hund besser geeigneten Zuhause um. Das fand sich auch schnell bei einer Familie, die schon 2 Siberian Huskys hatte.
Mein Kumpel lieferte den Hund und einen Sack Trockenfutter ab. Ein paar Tage später kam der verzweifelte Anruf der Neubesitzer, dass der Hund ja gar nichts fressen würde. Mein Kumpel fragte nach, wie das mit dem Füttern denn so vor sich ginge und die Neubesitzer erzählten:
"Ja, wir machen dem Tok den Napf mit Trockenfutter voll, dann bekommen die beiden anderen Hunde ihren gekochten Reis mit Hühnchen, oder manchmal, wenn es schnell gehen soll, gibts Reis mit einer Dose Thunfisch drüber".

Noch Fragen?

In der ersten Woche ist Tok problemlos über den 1,20 m hohen Zaun um den Garten seiner neuen Besitzer gesprungen und hat sich mittels Gewaltmarsch mit der Gegend vertraut gemacht.
Eine Woche später war das Gelände ohne bauliche Maßnahmen ausbruchsicher.
Wie das geht?
Nach dem Genuss von Reis mit Thunfisch und Reis mit Huhn hatte Tok so dermaßen viel Gewicht zugelegt, dass er einem Bierkasten auf Beinen glich und es aufgrund des neuen Kampfgewichts nicht mehr über den Zaun schaffte...