Sonntag, 30. Oktober 2011

Trainingskilometer 102 - Bremser überall

Das erste Ziel ist erreicht: 100 Kilometer im Oktober. Das ist insofern nicht schlecht, als dass wir diese Kilometer hauptsächlich in den letzten 12 Tagen zusammengefahren haben.
Heute morgen waren die letzten 12 Kilometer dran. Da es heut morgen ziemlich düster und nebelig war, hatte ich nicht mit viel Publikum im Wald gerechnet. So ist das wenn man denkt. Es kommt dann ganz oft ganz anders.
Die erste Hundebegegnung hatte ich nach 300 Metern, dann diverse Laufgruppen, muffelige Jogger, Radfahrer, Hundebesitzer, Mann mit Kinderwagen.
Ein Pärchen, dass mir entgegenkam als ich gerade abbiegen wollte wäre um ein Haar vom Leithund umgesenst worden. Was laufen die Leute aber auch da, wo der sture Leithund hinwill!
Weil ich meinen Leithund kenne, hab ich gebremst und die Leute weiterlaufen lassen. Der Mann schaute erst auf den Hund, dann zu mir hin und fragte ganz verscheucht "Dürfen wir vorbeigehen??
"Ja sicher..."
Nach weiteren 2 Kilometern versperrte ein Traktor meinen Weg. Der Besitzer machte sich gerade an einem Weidezaun zu schaffen, der Traktor lief. Ich blieb erst stehen, dann sah ich dass wir vorbei fahren konnten.
Als ich fast vorbei war, sah ich, dass ein grosses Stück Weidezaun noch auf dem Weg lag. Also stehen bleiben und abwarten. In der ganzen Zeit sah der Bauer nicht zu mir hin. Als er dann wieder auf seiner Wiese stand und den Weidezaun zurecht gezogen hatte, fuhr ich vorbei. In dem Moment brüllt der Bauer hinter mir her, dass wir uns auch mal hätten bemerkbar machen können. Ja genau, wackrer Bauersmann - der Trecker war so laut, dass ich mein eigenes Wort nicht verstanden hab - wie hät er das dass verstehen sollen??
Seine Warnung "Wart nur, bis ihr morgen wieder vorbeikommt!" hab ich jetzt mal nicht persönlich genommen.
Kurz darauf fahre ich an einer handvoll Leute vorbei, die auf einer Bank im Wald sitzen. Ich bin schon fast vorbei, als plötzlich zwei grosse Berner Sennenhunde begleitet vom HIER HIERHER Geschrei ihrer Besitzer die Verfolgung aufnehmen. Ich erschreck da jedes Mal. Ich hatte die Hunde nicht gesehen und die Besitzer hatten wohl nicht damit gerechnet dass ihre Hunde auf und davon gehen.
Nach weiterer Schreierei ging ein Berner zu seinen Besitzern zurück, der andere atmete mir schon in die Kniekehlen. Das war mir jetzt zu heiss und ich hielt an, zu allem bereit.
In diesem Moment trollte sich der Berner. Vermutlich hatte er meinen irren, zu allem bereit Blick gesehen.
Keinen Kilometer weiter treffe ich auf zwei Spaziergänger mit zwei freilaufenden Hunden. Sie sehen mich, nehmen ihre Hunde an die Leine und laufen nebeneinander auf dem Weg weiter. Vorbeikommen unmöglich.
Ich weiss nich, was ist so schwer einen Schritt zur Seite zu gehen? Fällt einem da was ab?
Während ich so wartete, dass sich die beiden Herrschaften vom Acker machten, kam ein grosser Pick-up des Weges: drin sass einer der Jäger, die sich gestern so gefreut hatten, dass sie mich und das Gespann endlich mal wieder sehen. Wir quatschten ein bisschen über Schlittenhunde und wie viel die so laufen können. Dann bin ich weiter hinter den beiden renitenten Hundebesitzern hergezockelt. Man wird da wirklich aggressiv.
Ein bisschen wenigstens. Es ist wie wenn man im Stau steht und es geht einfach nicht weiter.
Bremser überall (Mittermeier). Auf den letzten bin ich kurz vor Ende des Trainings aufgefahren.
Das war ein Herr im Anzug, der seinem unkoordinierten Laufstil nach zu urteilen ein bisschen getankt hatte.
Bei solchen Leuten muss man mit rechnen, dass die vor Schreck in den Graben fallen (alles schon erlebt).
Also ich brüllend von hinten kommend auf ihn auf gefahren, damit er mich auch ja hört und keinen Haken mitten ins Team schlägt.
Sein freundliches MOIN MOIN bestätigte den Eindruck der Angeschickertheit, aber wenigstens warf er sich nicht in den Graben....

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