Montag, 27. Februar 2012

Schwedentagebuch: Der Spaziergänger von Norddalarna

Gestern nachmittag: ich komme von meiner 40 km Tour aus dem Fjäll zurück, fahre auf den Stake-out und sehe direkt, dass aus unseren 14 Hunden 15 geworden sind. Rechtsaussen sitzt ein Hund, der zwar optisch zum Rest passt, aber ganz klar nicht zu uns gehört.
Der beste Freund von allen erklärt mir, dass er den eben eingefangen hätte. Der wär so gemütlich durch die Gegend gelaufen. Er meint, dass es der Hund unserer Nachbarin wäre. Ich schaue genauer hin, nicke und meine, dass ich sogar weiss welcher. Zu 95% ihr pensionierter Leader, zu 5% sein Sohn.
Da unsere Nachbarin selbst gerade mit ihrem Team draussen ist, lassen wir den Hund an unserem Stake-out wo er sich sofort mit seinem Gegenüber (meinem jodelnden Leithund) bestens unterhält. Sie jodelt, er kläfft. Prima. Eine Lautstärke wie auf der Startbahn West. Während wir uns auf den Weg zu unserer Mittagssuppe machen erzählt mir der beste Freund von allen, dass unsere Nachbarin auch schwer chaotisch sei. Die wäre mit 4 Teams rausgefahren und hätte die Haustür sperrangelweit offen stehen.

Nach einer Stunde hat sich der Rentner mit seiner Situation abgefunden und harrt still der Dinge die da kommen.
Und sie kommen in Form seines Frauchens, das mit ihrem Team an unserem Stake-out vorbeifährt.
Kurz darauf sehen wir 3 Leute aufgeregt die Strasse auf und ab rennen. Der beste Freund von allen ruft unsere Nachbarin und fragt, ob sie vielleicht den da (den Rentner) vermisst. Unserer Nachbarin fällt sichtbar ein Stein vom Herzen. Sie schimpft mit ihrem Rentner und erklärt uns, dass der Sausack die Tür aufgemacht habe (AHA!!) und dann wohl rumgelaufen sei. Sie war sehr aufgeregt gewesen, denn der Rentner ist ihr Lieblingshund. Sie hatte ihn im Haus gelassen, als sie weggefahren waren und offensichtlich hat ihm das nicht gepasst. Aber das beste war: sie habe, als sie an unserem Stake-out vorbeigefahren war ihren Hund entdeckt und gedacht "Mensch, der beste Freund von allen hat ja einen Hund, der genauso aussieht wie mein Rentner", dann hat sie sich umgedreht und zu dem Musher, der hinter ihr fuhr noch gesagt "Schau mal, der Hund sieht genauso aus wie mein Rentner" und der fand das auch total kurios. Sie hätten sich beide nicht gewundert, weil sie wussten dass der beste Freund von allen auch Hunde von diesem bestimmten Züchter hatte.
Heute, als ich bei meiner Nachbarin kurz zu besuch war, erzählte sie mir, dass der Rentner nicht nur eine Tür aufgemacht habe sondern 3: die Tür vom Schlafzimmer, in dem er eingesperrt war, dann die Tür zum Vorraum und schliesslich die Haustür.
Cleveres Kerlchen...

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