Dienstag, 14. Februar 2012

Schwedentagebuch : Dänen hören nicht

Im Haus neben unserem sind Sonntag die Dänen eingezogen. Die Dänen kommen wie wir jedes Jahr um die gleiche Zeit mit Kind und Kegel und vor allem mit ihren Malamuten. Ich habe nichts gegen Malamuten - aber ich habe etwas gegen DIESE Malamuten. Ihre dänischen Besitzer scheinen dem Glauben zu unterliegen, dass ein nordischer Hund auch wenn er es nicht von zuhause kennt sozusagen in seinen Genen fest verankert die Veranlagung dazu besitzt stundenlang im freien auf Schnee zu liegen und dekorativ vor dem falunröd-farbenen Schwedenhaus auszusehen.
Pünktlich gegen 8 Uhr morgens werden die Malamuten an ihren Ketten, die an einer Baumgruppe gut 200 m vom Haus entfernt angebracht wurden, angebunden. Dort bleiben diese Hunde dann bis ca. 22 Uhr abends. Das würde einem nicht gleich auffallen, würden die Hunde nicht ununterbrochen jaulen, schreien und heulen. Seit Sonntag geht das nun schon so und ehrlich gesagt liegen bei mir schon die Nerven blank. Ich stehe SO kurz davor rüber zu den Dänen zu marschieren und sie zu fragen ob ihre Hirnwindungen mit Schweineschmalz verklebt sind, dass man so einen Mist machen muss. Mir tun die Hunde furchtbar leid, die machen nicht den Eindruck, dass sie sowas gewohnt sind (welcher Hund ist das schon). Kein nordischer Hund, der im gemässigten dänischen Klima aufgewachsen ist, will 10 Stunden in der Kälte liegen. Die Jaulerei wird übrigens von den Besitzern gnadenlos ignoriert. Die Hunde widerum ignorieren gnadenlos die Annahme der Besitzer, dass sich die Malis schon irgendwann mit ihrem Schicksal abfinden und die Klappe halten werden...
Durch jahrelangen Kontakt mit Schlittenhundeleuten habe ich auch Malamutenbesitzer kennengelernt, die tatsächlich der Ansicht waren, dass der nordische Hund per se das abkönnen muss. Genetik und so. Ja nee is klar. Diese Leute gehören einfach auch mal 10 Stunden an eine kurze Kette in den Wind gehängt bei minus 15 Grad, mal sehen ob die noch von Genetik sprechen.

Vorgestern wurden die Malis dann tatsächlich mal eingespannt. Vor einen Schlitten, eine Person im Packsack, eine hinten drauf und dann wurde die Strasse runtergefahren. Weit kamen sie nicht. An der ersten gelben Stelle sprangen die beiden Malis mit Elan von der Strasse in den Tiefschnee und schnupperten ausgiebig.
Es dauerte dann auch ne ganze Weile bis die Dänen wieder zurückkamen. Ob das Spass macht? Ich bezweifle es...

1 Kommentar:

  1. Schade das man das nicht machen darf.*
    Diese Menschen mal für zehn Stunden an der Kette in den Wind hängen wäre mal eine Erziehungsmassnahme.*grins*

    Viel Spass trotzdem noch wünscht Hel

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