Dienstag, 14. Juni 2011

Trainings wie dieses...

Das gestrige Training war mal wieder eine Lehrstunde für den Musher in Sachen Teamkommunikation.
ICH war der Meinung, dass die Hunde nachdem sie die ganze Woche auf der faulen Haut gelegen haben, weil es einfach zu warm für ein Training war, es nichts schaden könnte, wenn wir mal wieder eine Runde fahren.
DIE HUNDE waren der Ansicht, dass so eine blöde Idee auch nur von mir kommen kann.Dabei waren sie Anfangs doch recht begeistert. Es wurde ordentlich gehüpft und sich gefreut, die Nachbarschaft wach gemacht - aber dann, kaum im Wald, lies diese Begeisterung so deutlich nach, dass der Leithund, der eben noch flott vorneweg marschiert war, sich mit einem Satz nach links in die Büsche schlug um dort erst mal ausgiebig zu pinkeln.
Der Leithund ist eine Sie, weswegen die dahinter laufenden Rüden nichts besseres zu tun hatten als sich dabei zu überbieten, wer denn zuerst an der hinterlassenen Pfütze die notwendigen Untersuchungen vorzunehmen. Dabei sprang alles übereinander und kreuz und quer und im Nullkommanix hatte ich ein Knäul aus Hund und Leine.
Wie immer in solchen Situationen, wo sich die Hunde in eine Lage gebracht haben, die natürlich nur ich verbessern kann, schauten mich die Verantwortlichen mit Hundewaidwundesrehkuhblick an und wendelten freundlich und erwartungsfroh mit dem Schwanz.
Mann, in diesem Momenten könnte ich sie erwürgen. Was ich nicht tue, aber ich denke daran. Intensiv. Und ich versuche meine Wut über diesen undisziplinierten Haufen zu bezwingen. Das ist nicht einfach. Es wird auch dadurch nicht einfacher, dass sich zb. der Kleine immer wie ein nasser Sack fallen lässt, sobald ich ihm an die Füsse packe, der Große anfängt zu schreien wie am Spiess, weil er weiter will und der Leithund vorne überlegt, dass es da hinten, hinter der Karre, doch auch gut gerochen hat und versucht dahin zu laufen. Dann muss ich brüllen. Einerseits, weil ich sooooooo wütend bin, andererseits, weil ich nicht fassen kann, dass dieser Hund tatsächlich den Nerv hat auch noch diesen Stunt zu bringen und überhaupt, weil ich wirklich sehr sehr böse werde, wenn die Hunde bei der Arbeit unkonzentriert sind und machen wonach ihnen ist und dann, weil ich keine Lust habe die um die Radnarben geschlungene Zugleine zu entfernen.

Als wir uns wieder sortiert hatten ging es weiter. Aber nicht lange. Nach vielleicht 200 m fiel dem Großen ein, dass er JETZT!!!!!! Stuhlgang hat.
Dieser Hund bringt es tatsächlich fertig im vollen Lauf (20-30 km/h) das ganze Gespann auf Null herunterzubremsen und sich gemütlich hinzuhocken. Mehr als einmal, weil nicht darauf gefasst, hätte ich ihn schon fast überfahren. Wenn es dumm läuft bringt es dieser Hund bei 7 Kilometern gefahrene Strecke auf 3 solcher Stunts.
Wir waren schon auf dem Heimweg, als sich uns auch noch zwei Spaziergänger mit äusserst unfreundlichen Rottweilern aus einem anderen Weg näherten. 5 Minuten später und wir hätten uns auf dem Weg, auf dem ich gerade unterwegs war getroffen. So wie die Rottweiler ihre Besitzer hinter sich hergezogen haben, nachdem sie das Gespann und mich gesehen hatten, war ich ziemlich froh, dass der Große uns mit seiner Darmtätigkeit nicht all zu lange aufgehalten hat....

Zuhause angekommen habe ich mir überlegt, dass Trainings wie diese für die Tonne sind. Einerseits. Auf der anderen Seite hab ich mich mal wieder fürchterlich geschämt, weil ich so ausgerastet bin und mich dran erinnert, dass ich gaaaanz ruhig und souverän bleiben wollte.
So gesehen war es dann doch ein Training gewesen....

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