Donnerstag, 25. August 2011

Die Alm II - Schlittenhunde und Promis im Schnee

Vor ein paar Tagen fragte mich jemand, ob ich das Tirol Cross Mountain Rennen kenne. Ich musste passen, davon hatte ich noch nie etwas gehört und ich höre viel, denn bin die bestinformierte Person im Schlittenhundesport (O-Ton einer der es wissen muss).
Meine Recherche ergab, dass dieses "Rennen" ausgefahren in Kühtai eine Art Hütten-Gaudi mit Schnee für Z-Liste Promis ist. Oder wie es der Veranstalter so blumig umschreibt:

An drei Tagen erleben viele Prominente aus Show, TV und Film sowie eine erlesene Gästeschar aus weiteren VIPs und Partnern der Veranstaltung, Sport, Action, Lifestyle Tiroler Gastfreundschaft an einem der schönsten Orte in Österreich. Auf 2020 Höhenmeter werden die Promis in die faszinierende Welt des Hundeschlittenfahrens eingeführt. Mittelpunkte der Veranstaltung sind nicht nur die Gäste – einen großen Anteil an der Faszination des Events haben die wunderschönen Schlittenhunde mit ihren Mushern, die bei einem eindrucksvollen Schlittenhunderennen Kraft und Ausdauer unter Beweis stellen. Am 10. Dezember werden rund um die Rennen zahlreiche Besucher in Kühtai erwartet, die bei kulinarischen Highlights, Live-Shows und packendem Hundesport in eine erfolgreiche Wintersaison starten können.

Weil es in unserer übersichtlichen Szene so ist, dass man immer einen kennt, der einen kennt, der einen kennt, habe ich die Sache gestern mit meiner Freundin U. besprochen. Die hat sich erst mal brüllend auf die Seite gelegt. Jau, sagt sie, dieses "Rennen" kennt sie. Da werden den "Promis" 2 möglichst kuschelige, blauäugige Schlittenhunde vor den Schlitten gespannt, die dann die unglaubliche Streckenlänge von 2,5 Kilometern bewältigen müssen (wenn es denn wirklich 2,5 Kilometer sind, da wären beim letzten Mal die Meinungen schwer auseinander gegangen). Das ganze begleitet von der Presse und dem Fernsehen.
Packender Hundesport? Das hab ich mir irgendwie immer anders vorgestellt...und wie man Kraft und vor allem Ausdauer auf einer Strecke von 2,5 (oder weniger) Kilometern demonstrieren will, das ist eine Frage deren Beantwortung mich ernsthaft interessieren tät.
Neeeeein, ich hab nichts dagegen, dass unsere Randsportart beworben wird, ich frage mich nur ob man das zwingend mit so einer Aktion machen muss, für die der Begriff Affenzirkus noch geschmeichelt ist.
Obwohl: Gina Lisa und zwei Schlittenmöpse im Schnee........






Dienstag, 23. August 2011

Ich denke, also bin ich !

Die Frage ob Hunde denken können ist gestern abend endlich beantwortet worden.

Der Große muss seit einiger Zeit 3 Mal am Tag 3 verschiedene Augentropfen bekommen. Weil das unangenehm ist bekommt er jedes Mal nach dem Tropfen ein Stück Lyoner, damit er überhaupt durch und stillhält. Die Worte "Komm, du musst Augentropfen haben" locken den Hund daher aus jeder Ecke (wenn es richtig poltert und man das Gefühl hat, die Decke kommt nach dem Hund unten an hat er unter (!) dem Bett gelegen).
Gestern fiel das Tropfen mit Schlag 21 Uhr zusammen. 21 Uhr ist Leckerlizeit. Jeden Tag. Der Große ist ein Pedant, ich erwähnte es vielleicht einmal, und seine festen Zeiten sind heilig. Wer sich nicht dran erinnert wird dran erinnert.
 Manchmal mit Nachdruck. Oft mit Gemaule.
Gut, gestern also 21 Uhr, ich tropfe und gebe die 21-Uhr Leckerchen. Die Kollegen nehmen alle eins, der Große starrt mich an und nimmt es nicht.
Ich starre den Großen an. "Was?" Er guckt mich an, als ob ich spontan den Verstand verloren hätte. Faktisch trommelt er mit den Krallen aufm Boden und ich kann fast hören wie er sagt "HALLOOOOOO?"
Dann jodelt er mich an und es hat einen vorwurfsvollen Unterton. Ach ja, ich hab das Stück Wurst vergessen.
Also, ich schneide ein Stück Wurst ab, der Hund schluckt das Stück Wurst komplett und schaut in Richtung Leckerchen, das noch auf der Ablage liegt. Ich gebe ihm das Leckerli und jetzt kann der Held das auch essen. Da frag ich mich wirklich wer hier wen erzieht. Aber, es zeigt mir ganz deutlich, dass da einer denken kann - und wie!Ob es Vorteile hat weiss ich allerdings nicht so genau. Für mich mal nicht...

Montag, 22. August 2011

Höhlenbewohner

Wenn der Große seine Ruhe haben will, kriecht er unter die Couch. Die Couch ist ca. 20 cm hoch. Der Große hat 64 cm Wideristhöhe. Als Welpe schoss er wie ein Torpedo unter der Couch durch, wendete und schoss wieder zurück. Das ging solange gut, bis der Brustkasten zu breit war um es hochkant zu versuchen. Die Lösung des Dilemmas "unter der Couch liegen, aber zu breit sein" hat der Große dann durch eine sehr spezielle Technik gelöst: er lässt sich zur Seite fallen und zieht sich mit den Vorderpfoten unter die Couch.
Unter der Couch raus kommt er auf die gleiche Weise. Interessant wird es, wenn wir mal irgendwo zu Besuch sind und der Hund ist mit. Letztens stand er minutenlang mit gesenktem Kopf vor der neuen Couch meiner Freundin P. P war nicht klar was er da macht und fragte nach. Als ich sagte, der schaut ob er unter die Couch passt und kann grad nicht fassen, dass es welche gibt, unter die man nicht kriechen kann, hat sie etwas seltsam geguckt. Auch bei meiner Freundin B. wollte der Große schon unters IKEA Sofa. Auch das war zu niedrig. Da hat er es allerdings versucht und nachdem der Kopf schon nicht drunter ging wieder aufgegeben.

 Der Kleine, der seinem Cousin alles nachmacht würde auch gerne unter der Couch liegen (ist ja wie bei den kleinen Kindern, der eine will auch nur das was der andere gerade hat), aber er hat keinen Plan wie das funktioniert. Er schaut dem Großen zwar immer zu aber mit der Umsetzung hapert es. Man kann manchmal hören wie die kleinen Rädchen in der Hirnschale rumpeln, aber er kommt zu keinem brauchbaren Ergebnis.
Hin und wieder finde ich ihn, wie er neben der Couch liegt, den Kopf unter die Couch geschoben.
Seit einiger Zeit schafft er es auch unter die Couch, aber leider nicht mehr raus. Daraus lernt er natürlich auch nichts und mehr als einmal musste ich in der letzten Zeit die Couch hochheben, damit der gnädige Herr seiner Schlafstatt entsteigen konnte.
Der Große liegt im Garten auch öfter mal unter der Hundehütte. Früher lag er auch unter dem Regenwassertank - solange bis er das Ding durch ständiges Graben so sehr unterhöhlt hatte, dass es zu gefährlich wurde ihn weiter darunter liegen zu lassen.




Freitag, 19. August 2011

Ein hungriger Jack Russell....

...ist die Pest auf kurzen Beinen. Seit Samstag läuft das Projekt "Unser Jack Russell soll dünner werden". Während wir Menschen alle sehr begeistert dabei sind, ist der JRT miesepetrig, übellaunig und gewaltbereit.
Seit er gemerkt hat, dass der Futterkorb höher hängt (also seit Montag) verfolgt er alles und jeden, der etwa in der Hand hat auf Schritt und Tritt. Dabei hat er den verzweifelt, gierigen Blick eines Weight Watchers in der 1. Woche, der einem vermitteln soll, dass er  JETZT SOFORT sterben wird (elendig!) wenn er nicht pronto  was zwischen die Zähne kriegt. Manchmal setzt er sich auch neben mich und seufzt. Das macht er so lange bis ich ihn anschaue. Wenn ich ihn anschaue setzt er den Hundeelendsblick auf und seufzt. Aber ich bleibe hart.
Das Problem ist: ich habe mehrere Kalorienhochverbrenner und den dicken JRT. Die Huskys, die fressen können was sie wollen ohne ein Gramm zuzusetzen und der JRT. Die Huskys verdrücken Riesenportionen, der JRT sitzt daneben und die Kinnlade fällt ihm in den Napf. Während die Huskys eher langsam kauen, schluckt der Jackie den gesamten Napfinhalt innerhalb 1 Minute ohne dass auch nur ein Zahn eine Krokette berührt und schaut dann nach den anderen Näpfen. Aus Erfahrung weiss er, dass er den Huskynäpfen besser nicht zu nahe kommt, aber er starrt und er seufzt gottergeben...

Freitag, 12. August 2011

Die wundersame Jack Russell Verbreiterung

Unser Jack Russell ist dick. Seit er kastriert ist und sein Bewegungsradius Fressnapf-Schlafplatz kaum überschreitet, hat er enorm zugenommen und das trotz Lightfutter, minimaler Leckerligabe und langen Spaziergängen. Hat er vor der Kastration bei einer Höhe von einer Bierflasche ca 7 Kilo auf die Wage gebracht, lag das Höchstgewicht im letzten Jahr bei gut 10 Kilo! Er sah aus wie ein braun-weisser Rollbraten, kam schnell ausser Atem und keuchte bei den Spaziergängen ein paar Meter hinter uns her.
Die Tierärztin hat ihn auf eine strenge Diät gesetzt, die mein Schwiegervater genauso streng unterlaufen und dem armen ausgezehrten Hund, der ja dauernd Hunger hat, viele bunte Leckerlis zugesteckt hat.
Mit einer drastischen Erhöhung der Flüssigkeitsmenge über dem abendlichen Futter und Reduzierung der Leckerlimenge (sowie der Androhung gegenüber Schwieva, dass der Hund demnächst umfällt, wenn er nicht abnimmt) schafften wir es, den Jackie abzuspecken. Stolze 3 Kilo verlor der Hund innerhalb weniger Monate. Er wurde wieder fit und agiler und auch die Rollbratenoptik verschwand mit jedem abgenommenen Gramm.
Letzte Woche indes musste ich mich fragen, ob ich einen Knick in der Optik habe oder der Jack Russell tatsächlich zugenommen hat. Über den Rücken kam er mir wieder sehr breit vor und auch der Bauch hing deutlich tiefer.
Vom Futter kann es nicht kommen, er kriegt ja kaum noch was und das was er bekommt hat kaum Kalorien. Schwieva behauptet, dass er dem Hund nur gaaaaanz kleines Leckerli gibt und auch nur eins.
Also: entweder der Jack Russell ist der einzig bekannte Organismus, der nur vom Anschauen kalorienhaltiger Nahrungsmittel zunimmt oder er hat eine geheime Futterquelle oder bewegt sich wirklich gar nicht mehr oder mein Schwieva ist nicht so konsequent wie er uns gegenüber behauptet. Ich werde es im Auge behalten....

Donnerstag, 11. August 2011

Wespe: 0 - Hund: 1 - Tierarzt: 35

Eben komme ich nachhause, betrete den Hof und der Kleine kommt mir schwanzwedelnd entgegen.
Aber irgendwas stimmt nicht. Die sowieso schon dicke Nase ist auf der rechten Seite dick geschwollen und sieht aus wie ein Tapirrüssel. Ganz offensichtlich ist unser Insektenfreund bei dem Check ob Bienen/Wespen/Hornissen gute Zwischenmahlzeiten abgeben gestochen worden und sofort aufgeschwollen.
Die freundliche Empfangsdame meiner TA riet dringend dazu vorbeizukommen.
Also habe ich den Hund eingeladen und die Tierarztklinik aufgesucht. Da war ich in den letzten Wochen ja auch nur ca. 10 Mal.
Hund wird untersucht und Frau Müller erzählt mir, dass sie ihre letzte Nachtbereitschaft mit Patienten vebracht hat, die ebenfalls auf Wespen rumgeknatscht hatten.
Langer Rede kurzer Sinn. Die Wespe ist hin, ich hab sie im Wohnzimmer gefunden. Der Hund hat eine dicke Nase und die Tierärztin in 2 Minuten mit einer Spritze Euro verdient....

Mittwoch, 10. August 2011

Das Kind beim Namen genannt....

Vor ein paar Jahren entdeckte ich beim Kämmen an meinem ersten Husky einen verdächtigen Knoten am Bauch. Schock, schwere Not. Hysterie now. Kurz vor der Schockstarre schaffte ich Hund und Freund ins Auto und wir suchten die Tierklinik auf.
Die Ärztin, die uns ins Behandlungszimmer bat war noch nicht lange an der Klinik und sehr unsicher im Umgang mit Patienten. Ich erklärte ihr umgehend das Problem, sie tastete die besagte Stelle ab und schaltete sekundenschnell die Ampel auf Orange.
Mein Freund und ich starrten sie an. Sie starrte uns an. Dann fing sie an zu stottern.
"Ja...also...ihr Hund...das ist...ehm...ja wie soll ich sagen...."
Hilfesuchend schaute sie von einer Ecke des Raums in die andere - die Antwort schien nicht auf die Wände gemalt zu sein, weder links noch rechts, weswegen sie sicherheitshalber noch auf dem Boden unter den Behandlungstisch nachschaute.
Wir starrten die Ärztin an.
"Ja..also...äh, Ihr Hund, ne...also der ist ja ein Rüde..."
Mach Sachen...ist gar nicht aufgefallen.
"....manche....äh.....Rüden..die sind...nein...äh, ja...die haben...also...Sie wissen schon"
Ich konnte sie mit den Hufen scharren und im Geiste die Fluchtmöglichkeiten eruieren sehen, aber ich konnte nicht meinen Blick von ihr nehmen. Mein Freund, der wohl auch schon ahnte wohin diese Reise geht sah sie aufmunternd an.
Frau Doktor fühlte sich jedoch kaum aufgemuntert sondern wand sie sich wie ein Aal und kam mit dem Unausweichlichen einfach nicht rüber. Aber sie versuchte es tapfer weiter.
"...also...ja...Ihr Hund, also der hat...also manche Rüden...ne...die haben...also die haben so...also..."
Ampel schaltet auf rot
"...die sind so...also manche sind.....ja der ist..also GUT AUSGESTATTET....." *wissender Blick*
Ampel dunkelrot, die Ärztin schwitzt und sieht aus, als würde sie gleich heulen.
Mein Freund kriegt das breite Grinsen ins Gesicht. Ich weiss was ich gehört habe und was Frau Doktor mir sagen will, allein...ich kanns nicht fassen.
"ja..also wie gesagt..das ist nichts...dramatisches....er hat eben ein..." und nun sagt sie es worum sie sich Minutenlang gedrückt hat "ein grosses------ Geschlechtsteil". Dunkelstes Dunkelrot. Immerhin nun ist es raus. Frau Doktor sieht aber aus, als würde sie drauf warten, dass sich der Erdboden auftun möge.
Mein Freund grinst inzwischen im IMAX Format und lässt den Satz fallen " Wie der Herr....."
Jetzt hoffe ich, dass Frau Doktor etwas zur Seite rutscht, damit uns die sich auftuende Erde beide verschlingt.

Frau Doktor, immer noch dunkelrot, lächelt unsicher. Schreibt etwas auf und entlässt uns eilig.



Haarige Sache das....!

In jedem Buch über den sibirischen Schlitenhund und sei es noch so oberflächlich kann man nachlesen, dass ein Siberian Husky zweimal im Haar seine Unterwolle abwirft.
Herrschaften: ZWEIMAL in Worten ZWEI MAL im Jahr. Von durchgängigem Abrieselnlassen von Haaren wie Nadeln bei einem Christbaum an Neujahr zwischen Januar und Dezember hat keiner was gesagt!
Die Säcke haaren, wenn ich es recht überdenke seit dem Jahreswechsel 2010/2011. Der Große hat angefangen und den diversen Hinweisen dass er sich in Schweden, wo 30 Grad unter Null zu erwarten sind, vermutlich den Arsch abfrieren zum Trotz und achselzuckend die eine oder andere Haarwolke fallen lassen. Mein Wetterhund hatte eine kurze Krise im März, als er plötzlich und unverhofft anfing die Wolle auszublasen. Das stellte er aber bald wieder ein und hinterlässt dafür seit Juni an im ganzen Haus kleine weisse Fellbüschel. Man weiss anhand der Beflockung immer wo er sich gerade zum Schläfchen niedergelassen hatte.
Der Kleine entledigt sich seiner Wolle diskret aber kontinuierlich. Am besten sieht man es, wenn er sich im Gegenlicht schüttelt. Von dem was da mit einem Mal runterkommt könnte Ikea seine Kopfkissen füllen.
Natürlich wechseln sich die Hunde ab. Gleichzeitig haaren kommt nicht in Frage, da hätte ich ja gar nichts von der ganzen Haarerei. Meist ist nach einmaligem Staubsaugen ( Haarsaugen) der Beutel voll. Der Verbrauch von Staubsaugerbeuteln in diesem Hause ist mit dem Klimawandel enorm angestiegen. Die armen Hunde sind vermutlich von den veränderten Jahreszeiten völlig durcheinander und haaren deswegen durchgehend. Besser einmal zuviel als geschwitzt.
Kann man ja irgendwie verstehen....

Mobilitätsfragen

Wenn man sich dem Hobby Schlittenhunderennen zuwendet wird einem nach der ersten durchfrorenen Saison im Zelt klar, dass man etwas braucht, was sich auch heizen lässt. Ein Wohnwagen oder ein Wohnmobil muss her.
Wenn man einen Wohnwagen hat, braucht man auch ein passendes Gefährt, das diesen zieht. Das kann ein Pick-up sein oder ein Bus. Der Pick-up hat meist Allrad, der Bus viel Platz. Wenn man auf Dreckrennen fährt und einen Pick-up und einen Wohnwagen hat, muss man sich überlegen, wie man die Trainingskarre transportiert. Ich hab von Leuten gehört, die das Ding IM Wohnwagen transportiert haben. Das macht man nur einmal, den meisten reichts nämlich wenn sie nach einem Wochenende im Schlamm den Wohnwagen grundreinigen und den Schlamm aus allen Ritzen kratzen müssen.
Viele transportieren die Karre auf dem Dach, aber es ist  durchaus schwierig eine 65 Kilokarre aufs Dach zu hieven. Wenn man einen Pick-up hat, hat man in der Regel die Hunde in einer extra angefertigten Box auf der Ladefläche. Ich kenn Musherpaare, die sich regelmässig drum kloppen, wer die 6-12 Hunde aus den Boxen in die Boxen heben darf. Bei um die 20 Kilo pro Hund kommt bei einem offenen Team einiges an Gewicht zusammen. Vorteile des Pick-Ups: egal wie schlammig, meist schafft man es mit dem Pick-up nicht nur auf den Rennplatz sondern auch eigenhändig wieder herunter.
Das geht mit einem Bus (Sprinter, Iveco) nicht so gut. Viele haben die Variante: Womo/Hundeboxen in einem Bus. Einige die Variante: umgebauter Bus + Wohnwagen.
Viele Musher (männlich) können übrigens unmöglich Bus fahren. Das ist unter ihrer Würde. Sie brauchen ein Männerauto. Einen Pick-up mit viel PS. Am besten einen Dodge Ram mit 300 und mehr PS, den man schon auf dem Stake-out hört sobald er die Autobahn verlässt oder zumindest die Billigvariante Nissan Navarra, der ist aber nicht so gross und nicht so breit und vor allem: nicht so exotisch. Da gucken auch nicht alle.
Meine Nachbarin in Schweden hatte einen alten Ford Pick-up. Einen riesigen, breiten Kasten aus blauem Blech. Wenn die die Kiste nur angelassen hat hörte es sich an als würden grad die gesamten Lagerbestände in Rotterdam durch den Auspuff gejagt.
Der beste Freund von allen fährt einen grossen Transporter, umgebaut zum Wohnmobil. Damit zieht er einen monströsen Hundeanhänger mit 12 Boxen. Dieser Transporter hat die unangenehme Eigenschaft bei Temperaturen von unter 15 Grad nicht mehr anzuspringen. Gerne, wenn man mitten in der Botanik steht. Letztes Jahr mussten wir uns Sonntags morgens um 7 Uhr auf einem einsamen Parkplatz hinter einer Tanke in Norwegen eine Pannenhilfe organisieren. 200 Euro für 2 Runden im Kreis gezogen werden bis das Auto wieder ansprang waren ein stolzer Preis. Dieses Jahr versagte das Auto nach einer Nacht hinter einer Shell Tankstelle in Oslo. Dieses Mal war es allerdings mit einem Hammer wieder zum Anspringen zu bewegen gewesen.
Nach dem ersten Rennen auf dem mein Womo nach einer Nacht bei Minus 30 Grad nicht mehr anspringen wollte wurde aufgerüstet und Ladegrät, Stromgenerator und Motorvorwärmung eingebaut.
Man wird in seiner Schlittenhundekarriere Experte für Dinge, von denen man vorher gar nicht ahnte, dass man die je im Leben brauchen wird....

Mittwoch, 3. August 2011

Dating-Handbuch für Musher, die versuchen einen Nicht-Musher zu daten

Dating Handbook for Mushers who Attempt To Date Non-Mushers

Rule #1: Talk about more than your dogs.
Rule #2: Poopy is not considered an acceptable topic of dinner conversation to non-mushers.
Rule #3: Bringing up your opposite sex handler in conversation is just about as bad as talking about your ex.
Rule #3A: In fact, the term "male handler" or "female handler" likely means something entirely different to non-mushers than it does to mushers
Rule #4: When your date asks what kinds of things you like to do, lie and make something up. The fact that all you do is dog mush and work to pay for dog mushing makes you sound obsessed and insane. Which you are, but you should hide this fact until they fall for you.
Rule #5: Check your shoes for dog poop before leaving the house for your date.
Rule #6: It's best to have a non-musher give you the smell of approval before your date, since you probably no longer even notice whether or not you smell like dog.
Rule #7: Don't let them in your dogtruck on the first date. Even though you can't smell it, rest assured that your truck smells like dog too.
Rule #8: If the person you are dating has kids, try not to share your views on the benefits of crating and leashing children until after the wedding vows are exchanged.
Rule #9: Avoid any types of conversations about how much time you actually spend dog mushing in the fall and winter. They don't need to know yet that there are only two seasons in the year for you: mushing season and dating season.
Rule #10: When asked how many dogs you have, "oh, around 8 or so" is an acceptable answer until the 5th or 6th date. Then blame the extra dogs on your lousy math. After all if you were actually good at math you'd probably realize you can't afford however many dogs you have anyway.