Donnerstag, 19. Mai 2011

Naturburschen

Der Siberian Husky ist ja angeblich ein Hund für Outdoorfreaks. Die idealen Begleiter für sportliche Menschen, die sich gerne im Freien aufhalten und das das ganze Jahr.
Ja, soweit die Theorie. Die Praxis sieht, zumindest was meine Hunde angeht, ganz anders aus. Entweder ist in der Prägephase irgendwas schiefgelaufen oder ich hab die Mallorca-Edition erwischt. Der Große zb. verlässt das Haus am liebsten um direkt ins Auto zu steigen oder eingespannt zu werden. Der könnte 24/7 im Haus sein, das würd den gar nicht kratzen. Draussen rumliegen wenn es kalt ist? Niemals. 5 Minuten raus in den Garten, das Notwendigste blitzartig erledigen und dann ganz schnell wieder rein - und dazu müssen es draussen nicht mal Minusgrade sein. Ich habe ihn schon mehrfach erwischt, wie er sich bei 42 Grad (plus) Raumtemperatur im Wintergarten ausgiebig den Wanst gesonnt hat.
Ausserdem hat der Große Angst vor Wind (ich berichtete) und kanns nicht leiden, wenn es ihm auf die Ohren regnet. Im Schnee wälzen geht dann aber wieder. Ist ja trockner Schnee.
Der Große und der Kleine liegen natürlich gerne im Bett. Der Große oft in voller Länge. Ich bin schon morgens völlig gerädert wach geworden weil ich im Schlaf wohl versucht hatte dem Riesenroß im Bett auszuweichen indem ich mich auf Postkartengrösse aufs Kopfkissen zusammengefaltet hatte. Manchmal spielt der Große auch Torpedo, dh. er liegt am Fussende - eingerollt. Er merkt dass ich wach werde, stösst sich mit den Hinterfüssen an der Bettkante ab und schiesst die ganze Bettlänge hoch, bis er mir Aug in Auge gegenüberliegt. Oft grinst er dann auch noch dabei.
Wenn wir auf Rennen sind schlafen die Hunde manchmal im beheizten Wohnmobil. Das wäre eigentlich gar nicht notwendig, denn die Herrschaften haben ja schicke Boxen - aber nach 3 Stunden Dauergeheul und Randalieren werde auch ich weich.
Bei einer Gelegenheit bin ich wach geworden, weil ich fast aus dem Bett gefallen wäre und als mein Blick nach rechts fiel, sah ich, dass der Grosse neben mir lag und sich mit allen 4 ausgestreckten Beinen von der Wohnmobilwand abdrückte und mich damit an die Bettkannte geschubst hatte.
Was die sportlichkeit angeht muss ich fairerweise sagen, dass die Hunde natürlich über 2000 Trainingskilometer im Jahr laufen und somit schon Hochleistungssportler sind - aber so gerne wie sie mich auf der Karre durch die Gegend ziehen so gerne hängen sie auch einfach mal nur zuhause ab - im Haus, versteht sich....

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