Dienstag, 10. Mai 2011

Einmal tote Robbe am Spiess!

Treffen sich 3 Musher haben sie 6 Meinungen zum Thema: Richtige Ernährung des Sporthundes.
Das kann manchmal ausarten, weil Musher haben grundsätzlich immer und sowieso Recht und ausserdem weiss es jeder besser. Es gibt zwar sowas wie eine Übereinkunft, dass man eine Mischung aus Trockenfutter und rohem Fleisch füttert, aber darüber hinaus gibt es drölfzillionen und einen Streitpunkt. Füttert man Traubenzucker oder Maltodextrin oder besser Honig oder bringt das nichts und wenn man das füttert, wann füttert man das? Welches Fett? Kokos? Fisch?Schweineschmalz? Oder tuts auch das Sonnenblumenöl von Aldi? Manch einen überkommt es und er mutmaßt, dass man einen Hund wie einen Wolf ernähren sollte.Mit viel frischem Fleisch vom ganzen toten Tier. Mein Kumpel B. berichtete dereinst von dem ganzen Strauß, den er mal in seiner Futterküche liegen hatte. 2 Tage habe er gebraucht um ihn zu zerlegen und das nächste mal würde er das Viech gleich ganz in den Zwinger werfen und die Tür zu machen. Als Musher ist man halt noch ganz nah dran an der Natur. Auch ich habe mich schon mit Besuchen im Schlachthof dieser Thematik genähert. Ich habe mich allerdings aufs Abholen von Strossen, grünem Pansen am Stück, ganzen Herzen, Lebern und Lungen beschränkt und sie dann an meinen Schwiegervater übergeben. Der hantiert gern mit grossen Mengen Fleisch und hat es stundenlang klein gewürfelt (damit die Hunde nicht so kauen müssen....!?!?). Grünen Pansen gibts in diesem Haus allerdings nicht mehr, seit ich mal eine Tüte mit tiefgefrorenem Pansen zum Auftauen in die Mikrowelle geworfen habe. Anfängerfehler, von dem ich dachte, dass er mir nicht mehr unterläuft nachdem ich mal beim Auftauen von Hühnerbrühe die Tür der Mikrowelle aufgesprengt hatte.

Wenn man Schlittenhunde hat kommt der Tag an dem man sich überlegt, dass man den lieben Tierchen mal was bieten sollte was sie aus ihrem Herkunftsland kennen und gewohnt sind. Als Musher weiss man aus diversen Dokumentationen schliesslich, dass so ein Husky gerne mal Robbe oder Fisch serviert bekommt. Oder Bieber (sehr fettreich)..Robbe und Bieber sind hierzulande nicht einfach zu beschaffen und so habe ich bei ALDI einen grossen, tiefgefrorenen Alaska Lachs gekauft.
Ich habe den Lachs auftauen lassen (sic!) und kleingeschnitten, Die ganze Meute stand um mich rum und beobachtete mich das grosse Messer und den Fisch eingehend. Dann habe ich den Lachs verteilt und alle starrten mich an. WASNDAS??? Ich starrte die Hunde an "Los, fein,...essen...". Der eine oder andere hat vorsichtig dran gerochen und sich angewidert umgedreht "Wäää, stinkt nach Fisch". Der Kleine hat seinem Cousin zugeschaut und weil der den Fisch nicht wollte hat er ihn auch nicht gewollt und über den Teppich im Wohnzimmer gerollt bis er Matsch war. Super. 3 Kilo Alaska Lachs . Aufgetaut. Kleingeschnitten. Entgrätet!!!!
Dann fiel mein Blick auf den JRT, der genüsslich kaute. Der englische Jagdhund war der einzige, der den Fisch zu schätzen wusste. Die Schlittenhunde waren eher ratlos ob der fischigen Klumpen. Meine Leithündin hat, aus Mitleid vermutlich, genau ein Stück mit ganz langen Zähnen gekaut und mich die ganze Zeit angeschaut als würde ich ihr Zyankali verabreichen.
Ich habe das Experiment abgebrochen. Da ist doch bei der Selektion irgendwas gewaltig in die Binsen gegangen. Huskys die keinen Fisch mögen - wo gibts denn sowas? Was ein Glück, dass ich keine Robbe bekommen habe...!

2 Kommentare:

  1. ...wunderbar. *schmunzel*
    Da hat der lecker Fisch,nach dem ich mir alle zehn Finger lecken würde den Herrschaften also nicht gemundet.
    Dann stell Dir vor Du würdest barfen, wie es einige Leute in einem großen Forum vorschlagen.*grins*
    Die armen Hunde würden ja verhungern.
    Liebe Grüße von Hel

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  2. Barfen, ja das würde gehen, wenn es Roastbeef gäbe oder gekochtes (!) Huhn. Und nur dann...:)

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