Dienstag, 22. März 2011

Wenn dein Hund dich erst blamiert....

Eltern werden es von ihren Kindern kennen: man wird immer gerade dann von seinem Nachwuchs bis auf die Knochen blamiert, wenn das Publikum besonders vielzählig und dankbar ist. Gleiches gilt für den engagierten Hundebesitzer. Die Hunde siehst du den ganzen Tag nicht, sie liegen in ihren Kennelboxen, unter der Couch, unsichtbar für die Welt. Sobald du aber Gäste hast, ändert sich das Bild. Die sonst so gänzlich unsichtbaren und stillen Hunde werden auf einmal penetrante Bettler mit feuchten Augen, nervige Unter-dem-Tisch-auf-den-Füssen-der-Leute-Rumlieger, lästige Gäste-Verfolger, sie zanken sich vor aller Augen und sind schlagartig taub geworden - kurzum: sie sind die Pest. Mir liegt dann so oft der berühmte Hundebesitzerspruch auf den Lippen: "Das haben die ja noch nie gemacht!" - aber ich sage ihn nicht, ich denke ihn nur. Das ständige Schimpfen und Zurechtweisen wirft ausserdem ein fieses Bild auf mich als Erziehungsverpflichtete. Meist finden die Leute es noch fürchterlich putzig, wenn ihnen einer der Hunde das Brötchen vom Teller geklaut hat. Wie soll ich denen klarmachen, dass hier gerade Jahre der konsequenten Hundeerziehung den Bach runter gehen? Und ich schäme mich dann auch so....
Aber, es geht noch einen Zacken schärfer wie mir meine Leithündin während des gestrigen Trainings bewiesen hat.
Wir fahren also mal wieder durch den Wald, die Hunde laufen auch recht schnell, als ich von weitem ein Rudel Joggerinnen erblicke. Jogger ohne Hunde sind kein Problem und ich fahre ganz relaxed und cool weiter. Das Rudel Joggerinnen besteht aus zwei Gruppen, wie ich beim weiterfahren merke und gerade als die erste Gruppe kurz vor meiner Leithündin läuft, zieht das niederträchtige Hundeviech nach links, zur Wegesmitte hin, wirft sich direkt vor die Füsse der Joggerinnen in die Hundehaufenabseilposition und beginnt die erste Wurst ins Licht zu drücken. Ich bat die Erde sich aufzutun, aber sie tat es nicht und so sah ich noch wie die Joggerinnen leicht amüsiert, leicht pikiert an mir vorbei liefen. Ich wollte gerade den Leithund verfluchen als die nächsten Joggerinnen auf uns zukamen. Die Madame sass ja immer noch mittig auf dem Weg. Ich versuchte sie anzutreiben, aber statt dessen schickte sie mir den Blick der Verdammnis und presste noch ein bisschen mehr. Himmelarschundzwirn. Ich hät sie am liebsten an den nächsten Baum getackert. Statt dessen versuchte ich endlich von der Stelle zu kommen, als das niederträchtige Hundeviech auf die Idee kam an den Joggerinnen schnüffeln zu wollen und noch ein wenig mehr nach links zerrte. Die letzte Joggerin in der Gruppe erschreckte sich fürchterlich, riss die Arme hoch und versuchte von einem Bein auf das andere hüpfend an meinen Hunden vorbeizukommen.
Ganz grosses Tennis. Ich hab mich geschämt wie ein Putzeimer...Immer dann wenn man so cool sein will passiert natürlich sowas....

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