Donnerstag, 17. März 2011

Strange Encounters...Part 1

Ich trainiere meine Hunde in einem Waldstück, das ich mir mit sämtlichen anderen Hundebesitzern unseres Wohngebietes, Joggern, Spaziergängern, Radfahrern, Rentnerherden und Stockenten (Nordic Walkern) teilen muss. Begegnungen sind an der Tagesordnung. Meist verlaufen sie ohne Probleme, oft genug aber auch nicht.
Gerade Hundebesitzer sind, ich muss es leider sagen, gerne mal die Pest.Meine Hunde sind, dadurch dass sie mich und meine Trainingskarre ziehen müssen, zwangsläufig an einer Leine. Die meisten Hunde denen ich begegne laufen frei und haben um es etwas spannend zu machen den Gehorsam einer Horde Kinder, die bei Mc Donalds Geburtstag feiern. Im folgenden werde ich euch berichten, wie Hundebegegnungen ablaufen können.

Part 1: Auffahren


Ich fahre durch den Wald. Etwa 10-100 m vor mir läuft ein Spaziergänger mit seinem (freilaufenden) Hund. Der Hund läuft ca. 10 m vor dem Besitzer.
In 95% aller Fälle hören mich die Leute nicht. Weil sie in Gedanken sind, weil sie taub sind, weil sie Stöpsel in den Ohren haben, weil sie mit ihrer Begleitung so laut reden, dass die Vögel von den Bäumen fallen.Oftmals laufen die Hunde hinter ihren Besitzern und sehen mich, bevor der Besitzer mich sieht. Man glaubt es nicht wie vielen Leuten erst nach einem halben Kilometer auffällt, dass der Hund nicht mehr an ihrer Seite ist. Bei einigen dreht sich der Hund so oft um, dass ich mich frage, wieso das so viele ignorieren. Für mich wäre das Alarmsignal rot.
Wenn ich auf Hörweite (5 m) herangekommen bin, bremse ich.
Die Bremsen an meiner Karre quietschen, Hundebesitzer dreht sich um, kriegt augenblicklich das große P ins Gesicht und ruft aufgeregt seinen Hund. Das klappt, oder es klappt nicht (gleich). Wenn es nicht gleich klappt verlieren viele Hundebesitzter direkt die Nerven, fangen an zu schreien, toben, rennen durch die Botanik ihrem Hund hinterher. Derweil bleibe ich auf meiner Karre stehen und harre der Dinge, die da kommen.
Ist der Hund eingefangen, wird er an die Leine genommen und dann passiert in ca. 50% aller Fälle etwas, was ich überhaupt nicht verstehen oder gar nachvollziehen kann: der Hundebesitzer marschiert mit Hund an der Leine strammen Schrittes mitten auf dem Waldweg weiter.
Keine Chance für mich vorbei zu fahren. Was soll das? Ich bin schneller als ein Spaziergänger. Meine Hunde können 34 km/h laufen wenn es sein muss!
Ist das so eine Sache von wegen "Jetzt komm erst mal ich"? Ist es, wie der beste Freund von allen behauptet, Neid? Die hat so viele Hunde und ich nur einen? Beides klingt ziemlich schräg und vielleicht ist es auch nur Gedankenlosigkeit aber es passiert so oft und es ist nervig, denn was mach ich jetzt?
Hinterherfahren bringt nichts, denn mit dem potentiellen Feind vor Augen laufen meine Hunde wie auf Speed und ich hole die Leute viel zu schnell ein. Ich hab das einmal gemacht. Da spazierte vor mir meine spezielle Freundin, die Jägeruschi. Jägeruschi sah stets aus wie aus der Jägervogue entsprungen: langer Lodenmantel, Aigle Gummistiefel, Crocodile Dundee Hut und freilaufender Magyar Vizla
Jägeruschi lief also stur in ihrem 200 Euro Gummistiefeln mitten auf dem Weg vor mir her. Ich folgte ihr auffällig. 10 m fahren, dann wieder warten, 10 m fahren, wieder warten. Auf einmal drehte sich Jägeruschi um. Im Gesicht hochrot brüllte sie mich an "ICH WILL HIER IN RUHE SPAZIEREN GEHEN! ICH LASSE MICH VON IHNEN NICHT TREIBEN!" und lief ungerührt weiter.

Ja, da hab ich gestaunt. Darüber wie blöd manche Leute doch sind...

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