Neulichbeim Training. Wir sind auf dem Nachhauseweg als ich jemand laut und grell rufen höre. Sehen kann ich niemand, aber das Schreien klingt, als ob jemand seinen Hund, der sich verdrückt hat, suchen würde.
Sofort werden im Team die Ohren gespitzt und sich in die Leinen gehängt. Ein Husky muss doch wissen was in seinem Wald abgeht. Als wir einen kurzen Anstieg im Eiltempo nach oben gefahren sind, steht da auch ein Mann mit einer Leine und einem panischen Gesicht auf dem Weg.
Ich halte an, weil ich nicht sehen kann, ob der gesuchte Hund schon wieder auf dem Weg zu Herrchen ist oder nicht und ich ein wenig Bedenken habe, weil ich den Mann nicht kenne und daher nicht weiss, welchen Hund er sucht.
Auf einmal steht 10 m im Wald Merlin, ein Australian Shepard. Einer der Lieblingsfeind meiner Hunde.
Jedesmal wenn dieser Hund an unserem Zaun vorbeiläuft ist Polen offen und alles will nach draussen. Solange der Hund bei den Nachbarn zu Besuch ist wird gelauert wann er wieder vorbei kommt, damit man zeigen kann, wer hier Herr im Hause ist.
Wo kam der denn jetzt her?
Herrchen nimmt die Verfolgung auf. Merlin kommt näher. Ich versuche Merlin zu verscheuchen, aber Merlin hat nur die Huskys im Auge.
Kurz bevor Herrchen seinen Hund erreicht rast Merlin los und stürzt sich auf die beiden Rüden in Wheel.
Sofort ist eine Beisserei im Gange. Der Große hat den Shepard am Hals, der Shepard beisst um sich und quiekt dabei wie am Spiess. Der Kleine mischt auch mit, er muss seinem Kumpel ja helfen.
Herrchen steht daneben wie festzementiert. Ich geh nach vorne, zerre an den Leinen und schreie "SCHLUSS JETZT".
Nach dem zweiten Schrei lassen meine Hunde vom Shepard ab und der Besitzer reisst sich aus seiner Erstarrung.
Ich frag natürlich ob der Hund was hat, obwohl ich eigentlich der Ansicht bin, dass das der Shepardbesitzer zuerst hätte fragen müssen. Dann erzählt er mir, dass sein Hund nur spielen wollte und dass er meint, dass er mit allen Hunden spielen könnt.
Ja nee ist klar. Ein Shepard, der in geduckter Haltung auf ein Huskyteam zurast will spielen.....
Ich kenn Merlin. Ich weiss, dass dieser Hund nicht zuverlässig hört. Wenn ich das weiss, warum weiss das sein Besitzer nicht? Warum lässt der seinen Hund nach wie vor frei laufen, obwohl der Hund sich ständig in die Büsche schlägt und minutenlang allein durch den Wald streunt?
Ich sag , gut dass nix passiert ist, und erkläre noch, dass es nicht besonders schlau ist, wenn ein Einzelhund sich einem Rudel nähert.
Herrchen sieht bedröppelt aus. Mein Verdacht ist aber, dass er die Schuld weniger bei sich als bei mir sucht...vielleicht ist er aber auch einfach geschockt, dass der Hund doch nicht so gehorcht, wie er dachte.
Ich bin weitergefahren und hab mich geärgert. Seit einer ganzen Weile kann ich mit dem Großen problemlos an allen Hunden vorbeifahren, meist guckt er nicht mal. Das war hartes Training gewesen. Die Chancen, dass er nach so einem Erfolg wieder nicht vorbei geht sind jetzt ziemlich gut...und das alles nur, weil manche Hundebesitzer glauben, dass ihr Hund unbedingt frei laufen muss, obwohl er nicht sicher abrufbar ist....Wäre der Shepard verletzt worden, dreimal dürft er raten, wer die Arschkarte gezogen hät....ich geb einen Typ - der Shepardbesitzer wärs nicht gewesen sondern die komische Alte, die mit den Hunden durch den Wald fährt und die vermutlich nicht im Griff hat so dass sie sich auf alles stürzen was sie kriegen können....
Dienstag, 13. Dezember 2011
Donnerstag, 1. Dezember 2011
Schlittenhunde 2.0
So nun ist es soweit, einer meiner Schlittenhunde hat sich evolutionstechnisch weiterentwickelt. Vorgestern begleitete mich der Kleine in die "Sattelkammer" (also eine Hakenleiste im Keller wo die ganzen Geschirre, Halsbänder, Zugleinen, Rollleinen, Handleinen etc. hängen). Zuerst kontrollierte er ob ich auch die Trainingsklamotten anziehe, dann wartete er ab ob ich auch noch die Geschirre in die Hand nehme. Scheinbar ging ihm das nicht schnell genug, denn er schaute sich kurz um, riss eins der Geschirre vom Haken und legte es vor mich hin. Wenn er es jetzt noch schafft es selber anzuziehen melden wir uns beim Supertalent.
Dienstag, 29. November 2011
Auch Waffenbesitzer haben Grundrechte
Seit 3 Tagen basteln der Sohn meines übernächsten Nachbarn und seine kleinen Jägerkumpels einen neuen Hochsitz. Seit 3 Tagen parken deswegen die unterschiedlichsten Autos die Strasse voll. Die Jägerkumpels tragen natürlich alle ihre Jägerkleidung zum Basteln, man will ja erkannt werden als Waidmann und somit wichtige Stütze der Hege und Pflege im deutschen Wald. Vielleicht tragen sie ihre Leuchtwesten aber auch, damit sie sich nicht gegenseitig den Hammer auf den Kopf kloppen - wer weiss?
Ich kann solche Revolverhelden nicht ausstehen. Leute, die aus Spass Tiere abknallen sind mir sowieso hochgradig suspekt. Leute, die sich wichtig fühlen, weil sie Tiere abknallen und eine Waffe tragen dürfen sind mir noch viel suspekter. Herr M., einer der Jägerkumpels, hat mal während eines Trainings einen Revolver an den Kopf meines Hundes gesetzt und gedroht den "Drecksköter abzuknallen".
Seitdem steht Herr M. auf meiner "kriegt-im-Leben-keine-Weihnachtskarte-mehr"-Liste. Ausserdem hab ich ihn damals angezeigt. Seitdem findet er mich auch Scheisse, ich hab ihn ja in seiner Freiheit gestört eine Waffe zu tragen. Wobei hier die Frage erlaubt sein muss, wieso ein Mensch, der mit seinem Hund in einem Wald, welches nicht sein Jagdrevier ist, mit einem geladenen Revolver herumgeistert...
Wie dem auch sei, ich komme gestern vom Training zurück und da steht Herrn M. Geländewagen auf der Strasse. Verziert mit einem grossen orangen Aufkleber "Jägermeister" auf der Frontscheibe und zwei kleineren Aufklebern auf der Heckklappe.
Der eine Aufkleber besagt : " Es ist verdammt hart immer der Beste zu sein" und auf dem anderen Aufkleber stand: " Auch Waffenbesitzer haben Grundrechte"
Muss ich noch irgendwas sagen? Dass solche Leute einen Jagdschein und einen Waffenschein besitzen will mir nicht in den Kopf. Schon gar nicht, wenn sie keine Scheu zeigen, diese Waffe auch gegen Menschen und angeleinte Hunde zu ziehen.
Ich kann solche Revolverhelden nicht ausstehen. Leute, die aus Spass Tiere abknallen sind mir sowieso hochgradig suspekt. Leute, die sich wichtig fühlen, weil sie Tiere abknallen und eine Waffe tragen dürfen sind mir noch viel suspekter. Herr M., einer der Jägerkumpels, hat mal während eines Trainings einen Revolver an den Kopf meines Hundes gesetzt und gedroht den "Drecksköter abzuknallen".
Seitdem steht Herr M. auf meiner "kriegt-im-Leben-keine-Weihnachtskarte-mehr"-Liste. Ausserdem hab ich ihn damals angezeigt. Seitdem findet er mich auch Scheisse, ich hab ihn ja in seiner Freiheit gestört eine Waffe zu tragen. Wobei hier die Frage erlaubt sein muss, wieso ein Mensch, der mit seinem Hund in einem Wald, welches nicht sein Jagdrevier ist, mit einem geladenen Revolver herumgeistert...
Wie dem auch sei, ich komme gestern vom Training zurück und da steht Herrn M. Geländewagen auf der Strasse. Verziert mit einem grossen orangen Aufkleber "Jägermeister" auf der Frontscheibe und zwei kleineren Aufklebern auf der Heckklappe.
Der eine Aufkleber besagt : " Es ist verdammt hart immer der Beste zu sein" und auf dem anderen Aufkleber stand: " Auch Waffenbesitzer haben Grundrechte"
Muss ich noch irgendwas sagen? Dass solche Leute einen Jagdschein und einen Waffenschein besitzen will mir nicht in den Kopf. Schon gar nicht, wenn sie keine Scheu zeigen, diese Waffe auch gegen Menschen und angeleinte Hunde zu ziehen.
Trainingskilometer 218, 4 - Tag der netten Hundebesitzer
Ich schreibe hier so oft über bekloppte, unfähige Hundebesitzer, über die ich mich geärgert habe. Heute muss jedoch irgendwas in der Luft gewesen sein. Beweise gefällig?
Heute im Training, wir waren gerade 3 Kilometer unterwegs, tauchen vor uns zwei Hundebesitzerinnen auf, die gemütlich den Weg entlangschlurfen. Um sie herum tollen 4 freilaufende Hunde. Innerlich brech ich leicht zusammen, denn solche Begegnungen enden üblicherweise damit, dass ich völlig genervt die Karre umdrehe, 2-5 bösartigste Flüche vor mich hermurmel und den Weg halt wieder zurückfahre, weil die Herrschaften sich a. dazu ausser Stande sehen ihre Hunde einzusammeln und b. wenn sie sie dann doch eingesammelt haben, so knapp am Weg stehen bleiben, dass die an den Leinen reissenden Viecher nicht mal den Kopf strecken müssen um sich einen Happen Husky zu gönnen und zudem schnell klar wird, dass Frauchen Hundi an der Leine kaum halten kann.
Die beiden Damen von heute hörten mich nicht, weil sie so laut mit einander schnatterten, dass ich 10 m hinter ihnen noch fast jedes Wort mitbekam. Ich fuhr noch ein Stück weiter und bremste. Das hörten die Damen dann, sammelten eilig ihre Hunde ein (2 große, zwei Fusshupen), machten sie an die Leine und jetzt kam der spannende Augenblick: Wie wird es weitergehen? Können Ilse und Gerda mehr als einen Schritt zur Seite gehen oder werden sie stur weiter mitten auf dem Weg weiterlaufen und sich über die Irre auf der gelben Karre wundern??
Ich beschloss die Sache zu verkürzen und rief, obs wohl möglich wär, dass die Damen ein kleines Stück, son Meter in den Wald gehen könnten. Ich hab ganz dolle versucht nicht zu klingen wie Ben Hur auf seinem Streitwagen. Sondern nett und umgänglich.
Und das Wunder geschah, "Klaro, machen wir doch glatt"- sprachen die beiden und gingen tatsächlich ein Stück zur Seite und ich konnte ohne Probleme vorbei. Im Vorbeifahren rief ich ein ernstgemeintes, freundliches DANKE und bekam ein "Ist doch kein Problem" zurück.
Woraufhin ich sagte "das sagen Sie so...es gibt ne Menge Leute die den Move nicht schaffen"
"Leute gibts"...kam zurück.
Und ich fands prima. Es gibt sie noch, die normalen Hundebesitzer.
Keinen Kilometer weiter sehe ich von weitem aus dem Nebel einen kräftigen älteren Herrn mit Jägerhütchen, freilaufendem Jagdhund und eine Frau dahinter auftauchen. Während wir langsam näherkamen, nahm der Mann eine Leine zur Hand, leinte den Hund an und kam auf mich zu gelaufen.
Ja, dachte ich, wäre auch zuviel des Glücks gewesen...und in dem Moment biegt der Mann ab und stellt sich gut einen Meter vom Weg in den Wald. Der Hund reisst zwar an der Leine wie ein Irrer und bellt wie verrückt, stellt sich auf die Hinterbeine und tut gerade so, als wollt er alles verreissen, aber wir fahren wieder ohne Probleme vorbei.
Spätestens jetzt frag ich mich, was denn heute los ist. Schon zwei positive Hundebegegnungen an einem Tag? Ja is denn scho Weihnachten?
Wir fahren also weiter und keine 200 m vor uns sehe ich 4 Leute durch den Nebel laufen. Dabei haben sie 3 grosse Windhunde. Herrschaftszeiten, was machen die alle hier? Es ist kalt, es ist nebelig und fast dunkel....normalerweise treiben sich solche Gestalten bei diesen Bedingungen nicht im Wald herum.
Langsam nähere ich mich, sehe das übliche Prozedere: Hunde werden eilig an die Leine genommen - dann aber biegt der erste mit einem sehr grossen Windhund nach rechts in den Wald, die beiden anderen marschieren links in den Wald. Einer versteckt sich hinter einem Holzhaufen, der andere bleibt press am Weg stehen. Und ich musste nicht mal was sagen....Der, der so ganz nah am Weg steht macht mir Gedanken, man weiss ja nie, ob der Besitzer den Hund festhalten kann, wenn meine Hunde so dicht an ihm vorbei laufen. Man weiss auch nie, ob nicht einer der Huskys denkt "Windhund? Hat einer Ketchup dabei?".
Heute war ich aber sowas von relaxt, hab die Bremse aufgemacht, zweimal VORBEI gebrüllt, den völlig ausrastenden Hund zu meiner linken und den genauso wütenden Hund zur Rechten ignoriert, meine Hunde ebenso und schon waren wir vorbei.
Ja, Frage. Was war heut los? Stehen die Planeten günstig? Hab ich sonst einen Deppenradar? Oder war heut zufällig der internationale Tag der netten Hundebesitzer?
Heute im Training, wir waren gerade 3 Kilometer unterwegs, tauchen vor uns zwei Hundebesitzerinnen auf, die gemütlich den Weg entlangschlurfen. Um sie herum tollen 4 freilaufende Hunde. Innerlich brech ich leicht zusammen, denn solche Begegnungen enden üblicherweise damit, dass ich völlig genervt die Karre umdrehe, 2-5 bösartigste Flüche vor mich hermurmel und den Weg halt wieder zurückfahre, weil die Herrschaften sich a. dazu ausser Stande sehen ihre Hunde einzusammeln und b. wenn sie sie dann doch eingesammelt haben, so knapp am Weg stehen bleiben, dass die an den Leinen reissenden Viecher nicht mal den Kopf strecken müssen um sich einen Happen Husky zu gönnen und zudem schnell klar wird, dass Frauchen Hundi an der Leine kaum halten kann.
Die beiden Damen von heute hörten mich nicht, weil sie so laut mit einander schnatterten, dass ich 10 m hinter ihnen noch fast jedes Wort mitbekam. Ich fuhr noch ein Stück weiter und bremste. Das hörten die Damen dann, sammelten eilig ihre Hunde ein (2 große, zwei Fusshupen), machten sie an die Leine und jetzt kam der spannende Augenblick: Wie wird es weitergehen? Können Ilse und Gerda mehr als einen Schritt zur Seite gehen oder werden sie stur weiter mitten auf dem Weg weiterlaufen und sich über die Irre auf der gelben Karre wundern??
Ich beschloss die Sache zu verkürzen und rief, obs wohl möglich wär, dass die Damen ein kleines Stück, son Meter in den Wald gehen könnten. Ich hab ganz dolle versucht nicht zu klingen wie Ben Hur auf seinem Streitwagen. Sondern nett und umgänglich.
Und das Wunder geschah, "Klaro, machen wir doch glatt"- sprachen die beiden und gingen tatsächlich ein Stück zur Seite und ich konnte ohne Probleme vorbei. Im Vorbeifahren rief ich ein ernstgemeintes, freundliches DANKE und bekam ein "Ist doch kein Problem" zurück.
Woraufhin ich sagte "das sagen Sie so...es gibt ne Menge Leute die den Move nicht schaffen"
"Leute gibts"...kam zurück.
Und ich fands prima. Es gibt sie noch, die normalen Hundebesitzer.
Keinen Kilometer weiter sehe ich von weitem aus dem Nebel einen kräftigen älteren Herrn mit Jägerhütchen, freilaufendem Jagdhund und eine Frau dahinter auftauchen. Während wir langsam näherkamen, nahm der Mann eine Leine zur Hand, leinte den Hund an und kam auf mich zu gelaufen.
Ja, dachte ich, wäre auch zuviel des Glücks gewesen...und in dem Moment biegt der Mann ab und stellt sich gut einen Meter vom Weg in den Wald. Der Hund reisst zwar an der Leine wie ein Irrer und bellt wie verrückt, stellt sich auf die Hinterbeine und tut gerade so, als wollt er alles verreissen, aber wir fahren wieder ohne Probleme vorbei.
Spätestens jetzt frag ich mich, was denn heute los ist. Schon zwei positive Hundebegegnungen an einem Tag? Ja is denn scho Weihnachten?
Wir fahren also weiter und keine 200 m vor uns sehe ich 4 Leute durch den Nebel laufen. Dabei haben sie 3 grosse Windhunde. Herrschaftszeiten, was machen die alle hier? Es ist kalt, es ist nebelig und fast dunkel....normalerweise treiben sich solche Gestalten bei diesen Bedingungen nicht im Wald herum.
Langsam nähere ich mich, sehe das übliche Prozedere: Hunde werden eilig an die Leine genommen - dann aber biegt der erste mit einem sehr grossen Windhund nach rechts in den Wald, die beiden anderen marschieren links in den Wald. Einer versteckt sich hinter einem Holzhaufen, der andere bleibt press am Weg stehen. Und ich musste nicht mal was sagen....Der, der so ganz nah am Weg steht macht mir Gedanken, man weiss ja nie, ob der Besitzer den Hund festhalten kann, wenn meine Hunde so dicht an ihm vorbei laufen. Man weiss auch nie, ob nicht einer der Huskys denkt "Windhund? Hat einer Ketchup dabei?".
Heute war ich aber sowas von relaxt, hab die Bremse aufgemacht, zweimal VORBEI gebrüllt, den völlig ausrastenden Hund zu meiner linken und den genauso wütenden Hund zur Rechten ignoriert, meine Hunde ebenso und schon waren wir vorbei.
Ja, Frage. Was war heut los? Stehen die Planeten günstig? Hab ich sonst einen Deppenradar? Oder war heut zufällig der internationale Tag der netten Hundebesitzer?
Montag, 28. November 2011
Trainingskilometer 200 und n Keks
Das Training gestern war dermassen ereignislos, dass ich endlich mal Zeit hatte meinen Gedanken nachzuhängen bzw. den Kopf völlig auszuschalten. Das kann ich nur, wenn ich lange und einsam genug unterwegs bin - so wie in Schweden oder so wie gestern. Nebelig und trüb wie es war, trieb es nicht mal die fanatischen Jogger aus dem Haus und so hatten wir den Wald für uns ganz allein.
Wenn man so durch die Gegend fährt und sich so gar nichts tut, driften die Gedanken ab, man denkt zuerst an was einen die letzte Woche beschäftigt hat und nach einer halben Stunde auf dem Trail denkt man nichts mehr. Man fährt nur noch den Waldweg lang und freut sich darüber, dass die Hunde so schön gleichmässig laufen und dass es im Wald so ruhig und friedlich ist. Man muss ja nicht aufpassen ob einem ein Hund ins Team läuft oder der Spaziergänger vor einem nicht mitkriegt, dass man im Anmarsch ist.
Das ist das schöne am Mushen. Man kann abschalten, den Alltag mal für ein-zwei Stunden vergessen und mal nur auf wackelnde Hundeärsche starren.
Ich bin ja der Meinung, dass das jahrelange, stundenlange Starren auf Hundeärsche einen Menschen verändert. Es muss so sein, denn wie sonst hält man 2-4 Stunden in absoluter Einsamkeit bei bis zu Minus 30 Grad aus? Es mag schräg klingen, aber auf dem Schlitten findet man wieder zu sich. Man erinnert sich dran, dass man jetzt auf sich gestellt ist und die Welt trotzdem nicht untergeht. Man entwickelt ein Selbstvertrauen in sich und die Möglichkeit es schon zu schaffen, sollte man bei Minusgraden draussen einen Defekt haben und erst mal nicht weiterkommen. Man muss lernen nicht auszurasten, wenn es soweit kommt, dass man im Fjäll strandet und es durchaus 1-2 Stunden dauern kann, bis Hilfe kommt. Man muss sich dran gewöhnen mehrere Stunden mit sich ohne grosse Ablenkung auszuhalten - das ist gar nicht so einfach, vor allem wenn nach einer halben Stunde das grosse Gedankenkarussell im Oberstübchen auf stand by springt.
In meinem ersten Jahr in Schweden musste ich auf einer meiner Touren mal anhalten und die Mütze abnehmen und horchen ob ich was hör. Ich war mir nicht mehr sicher, ob ich noch was hören kann, weil ich seit einer Stunde nichts mehr gehört hatte.
Das ist hier im Wald natürlich anders. Man hört die Autobahn, man hört Holzmacher, man hört Flieger, die Bahn, die Stockenten.
Aber....manchmal ist man wenigstens ein bisschen allein und kann abschalten.
Wenn man so durch die Gegend fährt und sich so gar nichts tut, driften die Gedanken ab, man denkt zuerst an was einen die letzte Woche beschäftigt hat und nach einer halben Stunde auf dem Trail denkt man nichts mehr. Man fährt nur noch den Waldweg lang und freut sich darüber, dass die Hunde so schön gleichmässig laufen und dass es im Wald so ruhig und friedlich ist. Man muss ja nicht aufpassen ob einem ein Hund ins Team läuft oder der Spaziergänger vor einem nicht mitkriegt, dass man im Anmarsch ist.
Das ist das schöne am Mushen. Man kann abschalten, den Alltag mal für ein-zwei Stunden vergessen und mal nur auf wackelnde Hundeärsche starren.
Ich bin ja der Meinung, dass das jahrelange, stundenlange Starren auf Hundeärsche einen Menschen verändert. Es muss so sein, denn wie sonst hält man 2-4 Stunden in absoluter Einsamkeit bei bis zu Minus 30 Grad aus? Es mag schräg klingen, aber auf dem Schlitten findet man wieder zu sich. Man erinnert sich dran, dass man jetzt auf sich gestellt ist und die Welt trotzdem nicht untergeht. Man entwickelt ein Selbstvertrauen in sich und die Möglichkeit es schon zu schaffen, sollte man bei Minusgraden draussen einen Defekt haben und erst mal nicht weiterkommen. Man muss lernen nicht auszurasten, wenn es soweit kommt, dass man im Fjäll strandet und es durchaus 1-2 Stunden dauern kann, bis Hilfe kommt. Man muss sich dran gewöhnen mehrere Stunden mit sich ohne grosse Ablenkung auszuhalten - das ist gar nicht so einfach, vor allem wenn nach einer halben Stunde das grosse Gedankenkarussell im Oberstübchen auf stand by springt.
In meinem ersten Jahr in Schweden musste ich auf einer meiner Touren mal anhalten und die Mütze abnehmen und horchen ob ich was hör. Ich war mir nicht mehr sicher, ob ich noch was hören kann, weil ich seit einer Stunde nichts mehr gehört hatte.
Das ist hier im Wald natürlich anders. Man hört die Autobahn, man hört Holzmacher, man hört Flieger, die Bahn, die Stockenten.
Aber....manchmal ist man wenigstens ein bisschen allein und kann abschalten.
Donnerstag, 24. November 2011
Trainingskilometer 183,5 - Gruselig!
Beim Training gestern abend habe ich mich mal ausgiebig mit der Tatsache beschäftigt, dass ich in letzter Zeit vielleicht die eine oder andere Folge von "The Walking Dead" zuviel gesehen haben könnte. Ich hab nie Angst im Wald. Auch nicht im dunklen Wald. Ich bin erstens sehr wehrhaft und zweitens, welcher Wahnsinnige würde jemanden angreifen, der mehrere Hunde dabei hat von denen 2 wie Wölfe aussehen???
Eben.
Aber gestern war es irgendwie komisch. Ich hab immer mal wieder hinter mich geschaut (mach ich sonst nie), hab in den Wald geleuchtet und mich schlichtweg unwohl gefühlt. So beobachtet. Dummerweise war es gestern im Wald auch noch nebelig. Nebelig und dunkel, das ideale Setting für einen Gruselfilm im eigenen Schädel. Bäume sehen im Schein der Stirnlampe oft ziemlich seltsam aus, manchmal leuchtet im Wald irgendwas auf, sei es ein gefällter Baum, seien es Schilder. Ganz übel wirds, wenn man so in den Wald reinleuchtet und 3 Augenpaare zurückleuchten.
Die Hunde finden Training im Dunklen klasse, dann ist viel Wild unterwegs und es macht eher den Eindruck, dass wir im Rudel auf die Jagd gehen. Sie sind viel aufmerksamer, viel motivierter und laufen viel besser.
Und ich steh auf dem Wagen und starre angestrengt hinter mich und in den Wald, weil ich natürlich auch viel aufmerksamer bin und gucke ob nicht irgendwas aus dem Unterholz gewankt kommt...kannsdennwahrsein..!
Wenn einen dann noch der wabernde Nebel umgibt, wird es unwirklich. Alles scheint möglich. Der Verstand spielt einem auch Streiche, man denkt man sieht was, was da gar nicht so da ist und erschreckt sich vor einem in den Ästen verfangenen Stück Rinde, das von weitem aussah wie jemand, der sich den Strick genommen hat...
Im Sommer, wenn wir mit den Hunden spazieren gehen hatte ich auch schon oft das Gefühl mir klebt ein Blick im Nacken. Manchmal, beim Blick in den Wald meinte ich gerade noch etwas im Unterholz verschwinden gesehen zu haben. Wir nannten das die schwarzen Schatten.
Eines Tages wurd mir dann klar, dass die Blicke, die ich meine zu spüren von den bekloppten Rehen kamen, die nahe am Weg standen und schauten was denn da abgeht.....
Eben.
Aber gestern war es irgendwie komisch. Ich hab immer mal wieder hinter mich geschaut (mach ich sonst nie), hab in den Wald geleuchtet und mich schlichtweg unwohl gefühlt. So beobachtet. Dummerweise war es gestern im Wald auch noch nebelig. Nebelig und dunkel, das ideale Setting für einen Gruselfilm im eigenen Schädel. Bäume sehen im Schein der Stirnlampe oft ziemlich seltsam aus, manchmal leuchtet im Wald irgendwas auf, sei es ein gefällter Baum, seien es Schilder. Ganz übel wirds, wenn man so in den Wald reinleuchtet und 3 Augenpaare zurückleuchten.
Die Hunde finden Training im Dunklen klasse, dann ist viel Wild unterwegs und es macht eher den Eindruck, dass wir im Rudel auf die Jagd gehen. Sie sind viel aufmerksamer, viel motivierter und laufen viel besser.
Und ich steh auf dem Wagen und starre angestrengt hinter mich und in den Wald, weil ich natürlich auch viel aufmerksamer bin und gucke ob nicht irgendwas aus dem Unterholz gewankt kommt...kannsdennwahrsein..!
Wenn einen dann noch der wabernde Nebel umgibt, wird es unwirklich. Alles scheint möglich. Der Verstand spielt einem auch Streiche, man denkt man sieht was, was da gar nicht so da ist und erschreckt sich vor einem in den Ästen verfangenen Stück Rinde, das von weitem aussah wie jemand, der sich den Strick genommen hat...
Im Sommer, wenn wir mit den Hunden spazieren gehen hatte ich auch schon oft das Gefühl mir klebt ein Blick im Nacken. Manchmal, beim Blick in den Wald meinte ich gerade noch etwas im Unterholz verschwinden gesehen zu haben. Wir nannten das die schwarzen Schatten.
Eines Tages wurd mir dann klar, dass die Blicke, die ich meine zu spüren von den bekloppten Rehen kamen, die nahe am Weg standen und schauten was denn da abgeht.....
De Deiwel im Panz
Vorgestern abend: der Jackie liegt auf seinem Sessel im Wohnzimmer, eingeringelt, tief und fest schlafend.
Ein Anblick, den der Kleine nur schlecht ertragen kann, vor allem wenn er sich langweilt. Den Jackie zu terrorisieren und zu provozieren ist nämlich seine Vorstellung von einem gelungenen Spass.
Also schlich sich der Teufelsbraten langsam an den Sessel heran. Er muss die Krallen bis zum Anschlag eingezogen haben, denn er schwebte geradezu lautlos übers Parkett.
Kurz vor dem Sessel, sozusagen in der Sicherheitszone, über die hinaus der JRT nicht plötzlich zuschnappen kann, sondierte er die Lage, ob der JRT wirklich tief und fest schlief. Als er sich versichert hatte, dass das zutraf, näherte er sich bis auf wenige Zentimeter und brachte seine Schnauze dicht vor dem Ohr des JRT in Stellung. Dann stiess einen kurzen, schrillen und sehr lauten Beller aus. Der Jackie schoss mit vor Schreck weit aufgerissenen Augen in die Höhe, knurrte völlig desorientiert los und zeigte die Zähne. Er sah so verdattert aus, als wär er gerade aus einer Wassertonne gezogen worden.
Der Kleine machte einen Satz zur Seite und blieb stehen um das Ergebnis seiner Heldentat in Ruhe zu begutachten.
Der Jackie schnaufte schwer, man sah ihm an, dass er auf brutalste Weise aus dem Tiefschlaf gerissen worden war.
Der Kleine indes drehte sich um und trabte mit hoch erhobenem Schwanz davon. Ich könnt schwören, der kleine Teufel hatte das fieseste, breiteste Grinsen im Gesicht gehabt, das je bei einem Hund gesehen wurde....
Ein Anblick, den der Kleine nur schlecht ertragen kann, vor allem wenn er sich langweilt. Den Jackie zu terrorisieren und zu provozieren ist nämlich seine Vorstellung von einem gelungenen Spass.
Also schlich sich der Teufelsbraten langsam an den Sessel heran. Er muss die Krallen bis zum Anschlag eingezogen haben, denn er schwebte geradezu lautlos übers Parkett.
Kurz vor dem Sessel, sozusagen in der Sicherheitszone, über die hinaus der JRT nicht plötzlich zuschnappen kann, sondierte er die Lage, ob der JRT wirklich tief und fest schlief. Als er sich versichert hatte, dass das zutraf, näherte er sich bis auf wenige Zentimeter und brachte seine Schnauze dicht vor dem Ohr des JRT in Stellung. Dann stiess einen kurzen, schrillen und sehr lauten Beller aus. Der Jackie schoss mit vor Schreck weit aufgerissenen Augen in die Höhe, knurrte völlig desorientiert los und zeigte die Zähne. Er sah so verdattert aus, als wär er gerade aus einer Wassertonne gezogen worden.
Der Kleine machte einen Satz zur Seite und blieb stehen um das Ergebnis seiner Heldentat in Ruhe zu begutachten.
Der Jackie schnaufte schwer, man sah ihm an, dass er auf brutalste Weise aus dem Tiefschlaf gerissen worden war.
Der Kleine indes drehte sich um und trabte mit hoch erhobenem Schwanz davon. Ich könnt schwören, der kleine Teufel hatte das fieseste, breiteste Grinsen im Gesicht gehabt, das je bei einem Hund gesehen wurde....
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