Montag, 30. Juli 2012

Beim Augenarzt

Gestern stand der vierteljährliche Augencheck des Großen an. Ein Termin, der mir und meiner Schwiegermutter immer schwer im Magen liegt. Nachdem bei der Glaukom-OP im letzten Jahr das rechte Auge entfernt werden musste, weil der Augendruck nicht zu senken war, bangen wir um das andere Auge. Es ist oft so, dass das zweite Auge etwa ein Jahr nachdem das andere Auge ein Glaukom entwickelt hat, auch betroffen ist. Der Große trägt auf der rechten Seite eine sogenannte Silikonprothese. Das heisst, in die Augenhöhle wurde eine Silikonkugel implantiert, die Linse darüber gesetzt und das Ergebnis ist, dass niemand auffällt, dass der Hund nur ein Auge hat mit dem er sehen kann. Die andere Lösung wäre gewesen das Auge zuzunähen - das wollte ich nicht und mit Rücksprache der Augenärztin, haben wir uns für die Prothese entschieden. Preislich nimmt sich das übrigens nichts mit der anderen Methode, dem Zunähen. Es ist allerdings nach der OP aufwändiger, da regelmässig getropft werden muss. Natürlich besteht immer die Gefahr, dass der Körper das Implantat abstösst und man dann wieder operieren muss, aber beim Grossen ist alles gut. Die Augenärztin ist eine Spezialistin auf dem Gebiet - sie macht nur Augen. Ihre Praxis in der Nähe von Frankfurt ist eine der wenigen in Deutschland, die sich dahingehend spezialisiert hat. Bei der vierteljährlichen Untersuchung wird zunächst der Augendruck mit dem Tonometer gemessen. Dann mit der Spaltlampe geschaut ob auch sonst alles ok ist. Nach 5 Minuten waren wir wieder draussen, es ist alles gut, nächste Untersuchung jetzt erst in einem halben Jahr. Dieses Mal waren meine mich begleitende Schwiegermutter und ich scheinbar so aufgekratzt, dass es sich auf den Hund übertragen hat, der in der Praxis richtig aufgeregt und nervig war. Er wollte sich mit den anderen Patienten anlegen und war gar nicht zu beruhigen. Die Heimfahrt hat er dann verpennt - vor lauter Aufregung war der so groggy, dass nix mehr ging. Ich musste dringend Schokolade haben - auch meine Nerven forderten ihre sofortige Beruhigung. Ein Glaukom ist eine für den Hund sehr schmerzhafte Erkrankung. Glaukomschmerzen sind wie Migräneschmerzen. Ein Glaukom unbehandelt zu lassen ist Tierquälerei! Ein Glaukom entsteht, wenn das Kammerwasser im Auge nicht oder nicht richtig abfliessen kann, vereinfacht gesagt. Das erhöht den Augeninnendruck, das Auge schwillt an und drückt auf den Sehnerv, der dadurch abgeklemmt wird. Infolgedessen wird der Hund auf diesem Auge blind. Man kann ein Glaukom mit Tropfen, die den Augeninnendruck senken behandeln - hilft es nicht den Druck zu senken bleibt nur die Entfernung des Auges um dem Hund die Schmerzen zu nehmen. Der Große lebt sehr gut mit nur einem Auge. Er hat sich schnell an die neue Situation gewöhnt - es fällt nicht auf, er hat keine Einschränkungen dadurch. Da die Augenärztin Erfahrung mit Sporthunden hat, hat sie auch gleich von Anfang an klar gemacht, dass sie den Hund nur so behandelt, dass er seinen Sport weiterhin machen kann, denn so ein Hund, sagte sie, muss weiterhin Sport machen können.

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