Donnerstag, 7. April 2011

Gegessen wird was in den Napf kommt!

Auch wenn mir die Werbung täglich einredet, dass auch mein Hund die Abwechslung in seinem Napf zu schätzen weiss, gibt es bei uns zuhause jeden Tag mehr oder weniger dasselbe: Trockenfutter und Frischfleisch. Im Sommer Sommertrockenfutter mit weniger Fett, im Winter das Hochleistungsfutter. Immer Rindfleisch, immer die gleiche Sorte. Dass der Hund Abwechslung im Napf braucht hat die Werbung für den besorgten Hundebesitzer erfunden, der glaubt dass ein Hund auch nur ein Mensch ist. Aber jede Futterumstellung bedeutet Stress - zum einen für den Hund, dessen Magen sich auf das neue Futter nicht einstellen kann und zum anderen für den Hundebesitzer, der nach einer Weile 20 angebrochene Futtersäcke im Keller deponieren muss. Hunde können so hinterhältig sein. Wenn die erst mal begriffen haben, dass ihr Besitzer kein Mittel gegen den berühmten Hund-stirbt-gleich-wenn-er-nicht-sofort-bekommt-was-er-will-Blick hat, ist der Sack schon zu. Dann nämlich beginnt die Phase wo der Hund schlagartig angegrätzt in die Ecke schaut sobald der Napf serviert wird. Als Hundeanfänger steigt in einem da schon mal die weissglühende Panik auf "Oh mein Gott der Hund verhungert!" und es wird alsbald eine neue Sorte Futter besorgt - jetzt noch besser, noch feiner. Und siehe da, der Hund frisst mit Begeisterung - ganze 2 Tage lang. Dann wiederholt sich das Spielchen. Ich weiss wovon ich spreche, ich habe es erlebt.
Mein erster Husky war so ein Kandidat. Ich fiel von einer Ohnmacht in die nächste, der arme Hund, ist schon ganz schwach, hat einen halben Tag nichts gefressen. Dazu der Blick des Hundes, wahlweise waidwundes Bambi oder "das wirst du büßen" und ich fühlte mich konstant schlecht, schlecht, schlecht. Ich hatte 20 Sorten Trockenfutter im Keller vom schweineteuren US Superpremiumfutter bis zum schwedischen Trockenelch. Als mir langsam die Futtersorten ausgingen habe ich mein Leid einem befreundeten Musher erzählt und der lachte mich erst mal aus.
Dann gab er mir einen Rat, den ich bis heute befolge: lass ihn hungern.
Ein gesunder Hund lässt sich nicht verhungern. Gib ihm das Futter, wenn er frisst ok, wenn nicht, direkt weg. Am nächsten Tag wieder was anbieten, frisst er es, ok, wenn nicht, weg.
Das habe ich gemacht. Mein Hund hat 5 Tage durchgehalten. Danach hatten wir nie wieder eine Diskussion, er hat sein Tellerchen immer leer gemacht und ich habe 12 Jahre lang dieselbe Futtermarke gefüttert (und dann wurde die Marke nicht mehr nach Europa exportiert).

Es gilt der Merksatz: Schlechte Fresser werden nicht geboren, sondern gemacht.

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