Sonntag, 3. Juli 2011

Fremdsprachen

Siberian Huskys verfügen über ein grosses Repertoire unterschiedlichster Heul-, Jodel-, Kläff- und sonstiger Laute. Diese werden gezielt eingesetzt um mit ihrer Umwelt zu kommunizieren. Der Große zb. versucht mit uns über Lautsprache Kontakt aufzunehmen wenn er irgendwas will. Darin ist er in meinem Rudel einzigartig, aber es gibt viele Huskys die so mit ihren Menschen "sprechen". Der Große versucht papageienartig Laute nachzuahmen und hat für unterschiedliche Leute unterschiedliche Laute. Vor allem Abends dreht er auf und versucht mir klarzumachen, dass es halb 10 und damit Zeit für sein allabendliches Leckerchen vor dem Schlafengehen ist.
Das hat dieser Hund alleine entwickelt und uns so erzogen, dass wenn er mit uns "spricht" wir gefälligst entsprechend zu reagieren haben. Das klappt auch sehr gut.
Manchmal versucht der Große uns allerdings auszutricksen und wenn er ein Leckerli von Person A bekommen hat, versucht er die gleiche Tour nochmal bei jemand anderem. Die Feststellung "Du hast grad ein Leckerli bekommen, ich habs gesehen", führt zu verschämtem Seitenblick und sofortiger Zahlung von Fersengeld. Auf frischer Tat ertappt!
Manchmal kommt der Große auch einfach so, jodelt mir was vor und ich muss dann fragen was er will.
Hast du Hunger? Willst du raus? Willst du Leckerli`? Willst du heia machen gehen (jaaaaa.....ich weiss), sind die Fragen, die der Hund kennt. Man könnt jetzt sagen, klar, Leckerli kennt er, der reagiert dann immer auf Leckerli. Aber dem ist nicht so. Wenn er raus will und ich frage "Willst ein Leckerli" schweigt der Hund. Auf die dann gestellte Frage "Willste raus" wird durch freudiges Jodeln reagiert.
Noch interessanter ist die Tatsache, dass unser JRT zweisprachig ist. Unter Huskys aufgewachsen beherrscht er die Heul und Jodeltöne der Huskys, zwar mit fiesem Akzent, aber durchaus klar als husky-isch zu erkennen.
Mit anderen JRT kommuniziert er anders. Da wird mehr gebellt. Mit den Huskys bellt er gar nicht.
Das geht aber auch andersrum. Der Kleine kommuniziert mit dem JRT in einer Art Bell-Kläff-Sprache, die wir jackisch nennen. Es erinnert mehr an die Kommunikation der JRT untereinander.

Ganz offensichtlich lernen sprachbegabte Hunde diese Kommunikation, wenn sie im Rudel aufwachsen und diese Töne mitbekommen.
Gerade vorgestern hat der JRT versucht die Rolle des Großen zu übernehmen und hat das allabendliche Jodeln um halb 10 übernommen um an ein Leckerli zu kommen. Da soll mal noch einer sagen, dass die Hunde nicht voneinander lernen und wenns Fremdsprachen sind....

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