Montag, 3. Dezember 2012

Dumm ge-Lauf-en oder wir und die Deutsche Meisterschaft 2012

Jedes Jahr treffen sich meine Mushermädelfreundinnen und ich auf einem Wagenrennen. Das ist für uns der Saisonstart und weil wir so weit auseinander wohnen auch die Gelegenheit mal zusammen Party zu machen. Dieses Jahr hatten wir uns die deutsche Meisterschaft Off-Snow in Lauf an der Pegnitz ausgesucht. Meine Nachbarin und Hundesitterin T. wollte als Doghandler mitkommen, ich hatte ein 4 Sterne Hotel gebucht, die Hunde waren im Training gelaufen wie Hulle - was hab ich mich auf dieses Wochenende gefreut. Ich häts ja wissen können wie das ist, wenn man sich auf was freut wie doof...ne? Der erste Hinweis kam bei der Startnummernausgabe. Meine Musherlizenznummer war nämlich nicht da. Ich hatte sie beantragt, man hatte mir zugesagt 14 Tage HÖCHSTENS dauert die Freischaltung und nun stand ich da und guckte doof. Der Veranstalter erklärte mir unumwunden, keine Lizenz kein Start in der Wertung und 25 Euro "Strafgebühr". Na bestens! Das fing ja mal gut an. Meine Freundin A., die hinter mir in der Schlange stand, versuchte dem Veranstalter klar zu machen, dass er Unrecht hätte, wenn ich 25 Euro zahle, starte ich auch in der Wertung, aber er wollte einfach nicht mit sich reden lassen. Dolle Wurst. Mein Zornäderchen pochte schon mal leicht. Dann gings eine Station weiter zu Herrn M., der die Impfpässe und Versicherungsnachweise prüfte. Der schaute auf meinen Versicherungsnachweis und fragte im recht pampigen Ton, was er damit denn solle. Ich erklärte ihm, dass das mein Versicherungsnachweis sei und er erklärte, dass der ja von 2008 wär- Ja. Genau. Da hab ich die Versicherung abgeschlossen. Damit könnt er nix anfangen, das würd ja nicht bedeuten, dass ich immer noch eine hab. Ja kruzifix....!!!! Ich hab doch aber eine...! Is ihm wurscht. Ich fragte was wir denn jetzt machen und er meinte ich müsse dann halt eine Erklärung unterschreiben, dass ich eine gültige Versicherung habe.. Spätestens da war ich nicht mehr "jut drupp". Ich war sogar leicht am granteln und liess das auch raus. Ich sagte dem guten Mann, dass ich schon jetzt keine Lust mehr hab und dass das definitiv das letzte Mal ist, dass ich hier her fahre. Er entgegnete, dass ich von ihm aus auch gleich heim fahren könnt. Nett ne? Und es wurde nicht besser. Er wollte nämlich die Impfpässe kontrollieren. Ich hab sie ihm, er schaute rein und dann polterte er auch schon los "Die Hunde sind ja nicht geimpft" Bittewas? "Die Hunde sind nicht geimpft" (Ton als hät ich ihm erklärt, dass ich seinen Erstgeborenen mit Senf bestelle) Natürlich sind die geimpft "Nein, sind sie nicht" NATÜRLICH SIND DIE GEIMPFT (Stimme wie aus der Gruft, leicht drohend) Er, Hält mir den Impfpass hin, "da steht nix drin" Ich kralle mir den Impfpass, blättere durch und zeige ihm Stempel, Unterschrift, Impfstoffaufkleber. Er: ah, Keine Entschuldigung. Natürlich, ist ja auch völlig normal, dass man Teilnehmer eines Rennens anpampt, in einer Zeit wo die Meldezahlen zurückgehen muss man sich als Verein wohl nicht mehr bemühen und darf Teilnehmer behandeln wie Deppen...(naja daraus zieh ich mal meine Konsequenz) Aber bleiben wir beim Thema. Laut Startliste startete ich hinter 3 Houndteams (sehr gut) und vor A. Schlecht. Ganz schlecht. A hat schnelle Hunde und fährt wie Sau. Naja. Nicht zu ändern, die Startliste wurde ja gemäss Rennregularien ausgelost. Gnhihihi...wenn man sich auskennt, weiss man, wie da ausgelost wurde, denn seltsamerweise waren bestimmte Musher in allen 3 Kategorien, in denen sie starteten auf den vorderen Startplätzen... Am nächsten Tag, Samstag gings dann los. Meine Doghandler, T. und ihr Mann S. waren nicht jut drupp. Ich hatte sie gezwungen um 7 Uhr aufzustehen, damit wir pünktlich vor Ort sind. Waren wir dann auch, aber S. war auch nicht mehr zu gebrauchen. T. fror nach einer halben Stunde. Die beiden sind noch neu im Geschäft, die lernen noch durch Schmerzen... Ich bin ja ein "immervielzufrühamstart" und wollte dieses Mal kurz vor knapp kommen. Also hab ich allein eingespannt und lange gewartet. Meine Freundin U. die als Gewicht auf der Karre sass, kriegte fast die Krise und meinte, wenn ich noch langsamer einspannen würd, würd ich noch den Start verpassen. So kam ich aber 30 Sekunden vorher an den Start und kam gut weg. Bis zum ersten Fotografen. Meine beiden Mädels in Lead, 1 und 2 Jahre alt, waren von der Situation sowas von völlig überfordert, dass sie den ersten Fotografen an der Strecke um einen Baum jagten. Was in aller Welt macht auch ein Fotograf bei einem Hunderennen, der Angst vor Hunden hat?? Wir standen erst mal, denn der gute Mann wollte die Hunde nicht zurück auf den Trail führen. Wir waren noch keine 500 m gefahren... Kaum wieder losgefahren kam eine Kreuzung über eine Strasse, an der wirklich viele Leute standen. Meine Damen wollten sichergehen, dass sie auch jeder sieht und liefen gaaaaanz langsam an den Zuschauern vorbei. Den Anstieg hoch gings wieder, dann kam eine Gerade. Die Hunde nahmen wieder Fahrt auf, als in einer Kurve ganz viele Fotografen standen. Wieder steuerten die beiden Weiber zielstrebig auf die Presse zu. Wieder bremsen, wieder tappte der Hund in der 2. Reihe über die Leinen, Verwicklung, Stress, Chaos... Wir fahren wieder los, als ich von hinten schon TRAIL höre. Es ist A, der mit seinen Hunden und seiner 45 Kilo Leichtgewichtskarre nur so an mir vorbeifliegt. Meine Hunde sehen das und rasen hinterher. Ich bin völlig begeistert, weil wir dicht an A. kleben.... ..bis zu der Kreuzung wo ganz klar ist, dass es rechtsrum geht. Da beschliesst Frau Maya, dass sie lieber links rum möchte und reisst das ganze Gespann schneller mit als ich bremsen kann. Also wieder anhalten, wieder Hunde neu ausrichten, Leinen ordnen...weiterfahren Ich kann A. nur noch davon fliegen sehen. Hinterher komm ich nicht mehr. Nach dem vielen Anhalten, Leinen entwirren etc. sind wir völlig aus dem Rhythmus und finden ihn auch nicht mehr. Die Zeit? Breiten wir den Mantel des Schweigens darüber. Ich war mit grossen Erwartungen nach Lauf gefahren, denn die Hunde waren im Training richtig schnell gewesen. Platz 3-4, jetzt dümpelten wir unter ferner liefen...Der Frust sass tief. Am nächsten Tag sollte es noch dicker kommen. Eine der Leithündinnen, scheinbar noch unter dem Eindruck vom vergangenen Tag,lief einfach gar nicht mehr und liess die Leinen von Anfang an durchhängen. Deswegen trampelte der Hund in 2. Reihe, der voll lief, ständig über die Leinen und ich musste anhalten und es entwirren... Kurz gesagt, wir haben noch länger gebraucht als am Samstag. Fazit. Ich hab einen Fehler gemacht. Nicht die Hunde. Klar müssen junge Hunde lernen, aber für die beiden Mädels, vor allem für das Schneewittchen war es einfach zuviel. In 2. Reihe laufen wäre zumindest für Schneewittchen besser gewesen. Wir haben Lehrgeld bezahlt, aber das ist ok, ich fahre normal keine Sprintrennen, meine Hunde wissen, dass es über eine lange Strecke geht und rennen nicht volle Pulle. In Dobel in 14 Tagen wird man sehen, was auf 25 Kilometer geht. Aber eigentlich trainiere ich so, dass die Hunde Ende Januar auf einem guten Trainingsstand sind. Bis dahin sinds noch ein paar Tage...

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