Heute morgen beim Training. Wir fahren unsere Sprintstrecke, die ca. 3.5 Kilometer lang ist. Diese Strecke führt in einem Rundweg um ein Feuchtgebiet und einen See und dann durch einen kurzen Tunnel auf eine Wiese.
Die Hunde galoppieren also durch den Tunnel, biegen ordnungsgemäss auf Zuruf rechts ab und laufen auf die Pferdekoppel zu, die sich 10 m vor uns rechts vom Weg befindet. Normalerweise stören sich die beiden Haflinger auf der Koppel nicht um uns und wir uns nicht um sie aber als wir näher kamen sah ich, dass eins der Ponys hinter und eins vor dem Elektrozaun und vor allem mitten auf meinem Trail stand.
Ich bremste und die Hunde waren ganz begeistert den Haflinger mal ohne Zaun zu sehen.
So wie das Pferd auf dem Weg stand, so mittig, konnte ich nicht vorbeifahren. Also musste die Kuh vom Eis...äh das Pony vom Weg.
Das sind so die Momente im Leben wo man sich ärgert, dass man weder ein Seil, noch ein Halfter, ein Betäubungsgewehr oder einfach nur ein Stück Schnur dabei oder Wendy gelesen hat.
Da ich aber vor einer Weile eine Sendung über Andrea Kutsch, die Pferdeflüsterin, gesehen hatte näherte ich mich dem Ross gemäß Follow up Programm ohne es anzuschauen, hielt ihm die flache Hand hin und packte es an der Mähne um es vom Weg zu führen. Führen ging nicht, also versuchte ich es an der Mähne vom Weg zu ziehen. Ging auch nicht. So ein Pony bringt halt doch gute 450 Kilo auf die Waage, denen ich nichts entgegenzusetzen habe. Was tun? Umkehren wäre eine Option gewesen, aber ich wollte das Pony auch nicht marodierend durch die Wohngegend ziehen lassen. Da fiel mir ein, dass ich noch ein Stück Notseil an der Zugleine montiert hatte. Das pfriemelte ich also ab und legte es dem Pony um das Maul. Das kannte das Pony wohl und es lies sich auch prompt ein Stück führen.
Die Hunde, die 5 m zurück noch am Wagen standen dachten wohl "Ey, die Alte haut mit dem Langhaarigen ab" zogen die Karre trotz Feststellbremse an und kamen auf mich und das Pferd zu. Das Pferd dachte "Scheisse, Wölfe" scheute, riss sich los und hüpfte bockend in die Wiese. Wenigstens stand es jetzt nicht mehr im Weg.
Ich kletterte also wieder auf die Karre, fuhr mit den Hunden am inzwischen Gras rupfenden Pony vorbei bis ans Ende der Koppel. Dort sicherte ich erst mal Hunde und Wagen. Dann mit meiner Notleine zurück zum Haflinger, der es inzwischen nicht mehr so lustig fand von mir an die Leine genommen zu werden.
Mit dem Pony an der Leine suchte ich das Loch im Zaun wo es sich durchgequetscht haben musste so es nicht über den Zaun gesprungen war. Das fand ich aber nicht. Inzwischen brüllten und heulten die Hunde als würden sie lebendig gehäutet.
Da hab ich aufgegeben. Ich hab das Pony Pony sein lassen und bin zu den Leuten gefahren, die hinter der Koppel wohnen damit die den Besitzer darüber informieren, dass der Haflinger los ist.
Ja, wir Schlittenhundler sind fast wie Pfadfinder - jeden Tag eine gute Tat. Und das war meine.
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