Freitag, 30. September 2011

Der Kocher und die allgegenwärtige Gefahr, die davon ausgeht

Schlittenhundeequipment ist manchmal auch Glaubensfrage. Bei meiner Anschaffung eines Kochers, war es allerdings eher die Frage wie lange ich brauchen würde um mich selbst in die Luft zu sprengen. Man weiss ja so wenig und ich war auf einer Klosterschule anstatt bei den Pfadtfindern oder der Bundeswehr. Da lernt man alles mögliche aber nichts übers Zündeln, Feuer machen und brennbare Treibstoffe.
T, mein Ex-Gebirgsjägerkumpel, kommentierte meine Erzählung, dass ich einen Kocher brauche mit den Worten "Lass es, das will niemand, dass du mit leicht entzündlichem Material herum hantierst".
Ja, die Zuversicht seiner Freunde ist was Schönes, wenn sie einem denn mal zuteil wird.
Ich zog daher meine Outdoorbibel (Lauche-Maas Katalog) zu Rate und kam auch wegen dem Gespräch mit dem Gebirgsjäger zur Erkenntnis, es nicht mit einem Kocher zu versuchen der von Lauche-Maas mit den Worten "macht während des Betriebs ein Geräusch wie ein startender Kampfjet" beschrieben wurde.
Kocher in deren Beschreibung Sätze wie "braucht intensive Reinigung sonst kann es zu Problemen beim Betrieb kommen"  sortierte ich gleich aus, man muss sein Schicksal nicht allzusehr herausfordern. Mein Gebirgsjäger riet von Benzinkochern dringend ab und meinte, Multifuel wär auch nichts, da wäre doch die Chancen gleich multi drastisch erhöht ein Skigebiet in einem Bombenkrater verschwinden zu lassen.
Ha..! Und das nur weil ich EINMAL mittels Pfanne, Öl und Herd fast das ganze Haus in die Luft gejagt hätte.
Wie es denn mit Esbit wäre, fragte der Gebirgsjäger. Was sollte schon mit Esbit sein? Na, da könnt nix schief gehen. Ich könnt mich eventuell abfackeln, aber wenn ich das Ding ja im Schnee benutzen wollte, wär ja genug zum Löschen da.
*gnagnagna*
Esbit, das ist doch Mädchenkram. Ich wollte etwas was 5 Liter Wasser in wenigen Minuten zum Kochen bringt und nicht eine trutschige Funzel, die ein wenig Licht auf den Topf wirft.
Spiritus!
Der Gebirgsjäger schüttelte den Kopf. Bis ich den Spiritus bei Minusgraden zum Brennen gebracht hätte, würd ich mir doch schon am Streichholz die Augenbrauen wegflämmen.
Ich habe einen Trangia gekauft - was wissen denn schon Gebirgsjäger. Die Töpfe waren lächerlich klein, der Brenner sah ungefährlich aus.
Beim ersten Problelauf auf einem Rennen kam mein Musherkumpel A. vorbei, sah den winzigen Kocher und kriegte augenblicklich einen Lachkrampf. Ob das mein Ernst wär. Ich war beleidigt.
Das wär ja Spielzeug. Sag das mal dem Gebirgsjäger, der mich für den fleischgewordenen Feuerteufel hält.
Spiritus, so lernte ich in den ersten 5 Minuten, hat leider die unangenehme Eigenschaft , sich bei Minus 18 Grad nicht sofort zu entzünden. Ich fuchtelte mit den Streichhölzern über dem Brenner herum, doch es tat sich nichts. A, dem ich offensichtlich leid tat, stellte sich neben mich und schaute auf den Brenner. Er könnt mir mein Wasser in seinem Wohnwagen warm machen, das würd schneller gehen.
Tz. Outdoorbanause. Was ein echter Musher ist, der macht sein Wasser im Kocher warm und wenns Stunden dauert! (und erst recht, wenn Musherkumpel A. neben einem steht).
Wir überlegten zusammen, wie dieser Kocher anzuzünden sei. A.meinte, dass es wohl zu kalt wäre und warum ich mir keinen Benzinkocher gekauft hät. "Weil ich mich und uns alle hier damit rausradiere".
Dann warf er munter Streichhölzer in den Brenner. Irgendwann entzündete sich der Spiritus und nur der.
Dieses Jahr und nach unzähligen Lästerreien über meinen Minikocher habe ich mir einen ordentlichen Iditarodkocher besorgt. Einen grossen. Für ein grosses Team. Der läuft mit Spiritus. Natürlich ist der viel zu gross, aber ich war diese ewige Lästerei einfach satt.....und wenns jetzt irgendwo rummst...ja mei...

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