Montag, 10. Oktober 2011

Eingesperrt!

Vor ein paar Tagen erzählt mir meine Schlittenhundebekannte, dass sie nach 30 Minuten intensiver Hausdurchsuchung zwei ihrer Hunde lustig und vergnügt im Keller eingesperrt wieder fand. Was war passiert? Die beiden Helden waren im Freilauf und hatten eine unbeaufsichtigte Sekunde damit verbracht sich von der Truppe zu entfernen. Die Kellertür war offen und dann hinter den Hunden zugeschlagen.
Als T. in den Keller kam, sah sie plötzlich im Augenwinkel eine Bewegung (natürlich hatten die beiden Hunde NICHT auf das Rufen reagiert).
Nein...als Husky muss man nicht reagieren, wenn man irgendwo unsichtbar für die Welt herumliegt. Ich bin bestimmt schon um 30 Lebensjahre (gefühlte) gealtert, weil ein eben noch neben mir sitzender Hund in der nächsten Sekunde wie von der Erdscheibe gefallen, spurlos verschwunden ist.
Ich sage euch, diese Hunde können sich winzig klein machen und auf Zehenspitzen tippeln und wenn sie sonst noch so polterig durchs Haus trampeln. Man hört sie nicht. Keine Kralle scheint den Holzboden zu berühren. Elfengleich durch die Luft geschwebt und an einer Stelle im Garten materialisiert, die natürlich uneinsehbar ist.
Der Große hat mich schon minutenlang durchs Haus und den Garten laufen lassen, natürlich hysterisch schreiend, nur um sich nach angemessener Wartezeit mit einem Gesichtsausdruck voll Verwunderung und Überraschung  aus der Hütte im Garten zu schälen. "Hier bin ich doch, wat schreiste so?????"
Schaum vor den Mund kriegt man da. Die Krätze an den Hals! Der Leithund ist Spezialist im Weghören. Sie liegt oft stundenlang und unbehelligt im Garten. Meist sieht man sie, oft nicht. Ich rufe....keine Reaktion. Mehr als einmal hab ich sie dabei beobachtet wie sie gelangweilt den Kopf von links nach rechts legte, gemütlich die Augen schloss und einfach so tat als höre sie mich  nicht.
Das schlimme daran ist: ich male mir ja spätestens beim 3. Rufen die allergrausligsten Szenarien aus: Hund unterm Auto, Hund unterm Zug, Hund entführt, Hund an der Würschtelbude im Ort.
Nach dem 5. Rufen ohne dass auch nur ein Haar vom Hund zu sehen ist, werde ich tatsächlich nervös. Und dann erhebt sich das Rotzwanst aus irgendeiner Hecke. Da kannst doch blöde werden.
Manchmal ist es aber auch so, dass sie sich gar nicht melden können, weil ich sie im Keller oder der Garage eingesperrt habe. Der Kleine verfolgt mich gerne überall hin, am liebsten in den Keller. Weil er lautlos und unsichtbar schleicht und ich ihn deswegen nicht bemerke, verlasse ich den Keller während er noch versucht den Schrank mit den Schinken durch Hypnose zu öffnen. Das letzte Mal sass er 2 Stunden vor dem Schrank, bis es mir auffiel, dass der Hund nirgendwo war.
Mein erster Husky hat meinen Schwiegervater immer dann verfolgt, wenn der irgendetwas leckeres aus der Räucherkammer zutage förderte. Bei einer Gelegenheit holte mein Schwieva also einen geräucherten Schweinebauch aus der Kammer, hängte ihn neben sich, drehte sich um, holte den nächsten raus und wollte ihn neben den ersten hängen, als er gerade noch im Augenwinkel sah, wie der erste Schweinebauch mitsammt dem Hund um die Ecke raste....

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