Normalerweise sind Möpse lethargische, beige-schwarze Klopse auf grünen Sofas. Bisher habe ich noch nie einen Mops getroffen, der sich durch sein kochendes Blut und sein überschäumendes Temprament ausgezeichnet hätte und eher wie Oma Krawuttke auf Phenobarbital wirkten. Und dann traf ich beim Hundetraining das, was ich zuerst gar nicht als Mops erkannt habe. Es war fast breiter als hoch und schwarz. Ein Vorn oder Hinten liess sich nicht sofort als solches erkennen und so bremste ich erst mal um zu schauen, was da genau vor mir auf dem Weg stand und Preisboxerartig und in eindeutig feindlicher Absicht auf uns zuhopste. In einigen Metern Abstand rannte inzwischen Frauchen hinter dem schwarzen Rollbraten auf Beinen her - leicht nach vorne gebeugt, die Arme weit ausgestreckt. Meine Hunde banden sich schon mal das Lätzchen um, ich begann zu schwitzen, weil wo will man denn hin, wenn man mit einer 50 Kilo Trainingskarre, einer 5 m Zugleine, 3 Hunden auf einem engen Waldweg steht und einem klar wird: dieser Hund ist nicht zu bremsen.
Etwa 30 cm bevor der Hund in mein Gespann einschlug, bekam ihn Frauchen am Halsband zu fassen und ich stellte mit einiger Verwunderung fest, dass der schwarze Klops ein Mops ist. Ein gut genährter dazu. Geschätzte 15 Kilo Lebendgewicht fingen nun, da er an der Leine hing, an zu knurren und die Zähne zu fletschen. Meine Hunde standen da wie geparkt und man merkte, auch die wundern sich, was die kleine dicke Knackwurst denn so zu stänkern hat. Und mal im Ernst: ein knurrender, zähnefletschender Mops ist ein Anblick, bei dem man sich schon beim Gedanken dran nass macht.
Frauchen machte sich ohne weitere Worte vom Acker und ich rief ihr noch nach, "das nächste Mal leinen Sie ihren Hund doch bitte an, es könnt auch mal zu spät sein....!" Aber sie antwortete nicht.
Ich dachte immer, Mopsbesitzer sind wie ihre Möpse, exzentrisch, lethargisch und ein wenig umfangsvermehrt - scheinbar gibts aber auch hin und wieder Ausnahmen von der Regel....
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