Donnerstag, 16. Februar 2012

Schwedentagebuch: Auf der Flucht!

Vorgestern waren die Hunde und ich gerade 5 Kilometer gefahren, als hinter mir das vertraute nervige
Snöskotergeräusch ertönte. Ich schaute mich um und sah zwei Schneemobile, die anhielten um scheinbar die Lage zu sondieren. Manchmal sammeln sich auch mehrere Schneemobilfahrer, wenn sie auf ein Schlittenhundegespann auffahren um dann langsam und in Kolonne an einem vorbeizufahren.
Die beiden Fahrer waren auffällig in Leuchtorange und Leuchtgelb gewandet. Das machen viele, damit sie nicht über den Haufen gefahren werden. Zwischen den dunklen Bäumen ist man in schwarz oder grau nicht auszumachen. Als die beiden Snöskoter fertig debattiert hatten kamen sie auf mich zu. Ich hielt an, weil blöde Strecke, viel zu eng und mein Leithund hat manchmal so Anwandlungen plötzlich nach rechts oder links zu laufen und ob da ein Snöskoter fährt oder nicht ist ihr ziemlich latte.
Im Näherkommen seh ich, dass es sich bei den beiden Snöskotern um Fahrzeuge der Polizei (Polis) und dem Zoll (Tull) handelt. Ach herrje. Mitten im Nirgendwo und dann sowas. Mir wird ein wenig unwohl, denn ich hab 2 Tage vorher ein rotes Wegekreuz aufgelesen, das am Boden lag. Wegkreuz klauen, vergessen zuhause auszuladen um dann von der Polizei mitten im schwedischen Busch durchsucht zu werden....das hat mir gerade noch  gefehlt. Meinem Leithund schien ähnliches durch den Kopf zu gehen. In dem Moment, da Polizei und Zoll an uns vorbeiwaren und wendeten, ergriff der Leithund die Initiative, drehte sich um und wollte in die andere Richtung laufen, also weg von den Snöskotern. Ich brüllte natürlich, denn ich wollte nicht wieder nachhause. Der Leithund fing an wie irre an der Leine zu rucken und zu heulen. Superaktion. Direkt vor der Polizei und dem Zollbeamten rastet mein Leithund aus und will die Flucht antreten.
Wenn man sich da nicht verdächtig macht.....
Ich also nach vorne und versucht den wie am Spiess heulenden Hund wieder umzudrehen, interessiert beobachtet von den beiden Beamten. Wenn sie deutsch verstanden haben, haben sie mitgekriegt wie ich dem Hund mitteilte, dass ich ihn an den nächsten Baum nagele, wenn sie mit dem Schmarrn nicht aufhört. Der Leithund, unbeeindruckt wollte einen der beiden Wheeler anfallen, denn sie kriegte ja mit, dass die Sache nicht so läuft wie von ihr geplant. Der Wheeler hielt es wohl für eine Spielaufforderung und stürzte sich auf den Leithund, den ich mir unter den Arm geklemmt hatte um überhaupt von hinten wieder nach vorne zu kommen. Den Wheeler beschimpfte ich dann auch noch (wo wir halt grad mal dabei sind und uns sowieso schon völlig blamiert haben) - es soll sich ja lohnen.
Die Beamten schienen genug gesehen und festgestellt zu haben, dass es sich bei der angetroffenen Person um eine Bekloppte handelt, die keine Zigaretten und Schnaps oder Drogen aus Norwegen oder nach Norwegen schmuggelt, liessen mich stehen und fuhren ohne Gruss an mir vorbei.

Warum mein Hund angesichts der Staatsgewalt ausgetickt ist muss ich allerdings noch herausfinden...

1 Kommentar:

  1. Belohne den Leithund. Er hat Dich so voe einer dummen Situation bewahrt.*lach*

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