Treffen sich zwei Huskybesitzer, kann jeder mindestens eine haarsträubende Story erzählen in der es um einen Hund und ein únmittelbar damit zusammenhängendes verschwundenes Nahrungsmittel geht. Meist sind es Schnitzel, Koteletts, Steaks oder auch mal ein Rollbraten (besonders tricky wegen der Fäden). Kann ich natürlich auch. Meine erste Huskyhündin hat geklaut was nicht bei 3 im Kühlschrank war. Einmal hat sie im Selbstversuch getestet, ob ein Husky 4 aneinander- und tiefgefrorene Rindersteaks auf einmal schlucken kann (nein, kann er nicht, aber mit ein wenig Kauen dauert es auch nicht länger als 5 Minuten bis die Steaks den Weg in den Magen gefunden haben - sozusagen experimentelle Nahrungsmittelforschung).
Und dann ist da noch die Geschichte mit dem Schinken. Wir hatten einen 1,5 Kilo schweren, geräucherten Schinken im Kühlschrank. An dem entdeckte ich eines Tages eine weisse, pelzige Stelle. Ich war mir nicht sicher, ob das Schimmel ist und wollte meinen Schwiegervater fragen. Da der gerade nicht im Haus war, legte ich den Schinken auf die Spüle (erster Fehler) ganz nach hinten (zweiter Fehler) um nicht zu vergessen zu fragen ob der Schinken noch ok ist. Dann wollte ich in den Keller um nach der Wäsche zu sehen (dritter Fehler). Als ich zurückkam fiel mir nicht direkt auf, dass der Schinken nicht mehr auf der Spüle lag. Das dämmerte mir erst eine halbe Stunde später. Zuerst schaute ich im Kühlschrank nach, dann im Keller (man kennt sich ja) aber der Schinken blieb verschwunden. Und dann fiel mein Blick auf die Hündin, die wie gewohnt in ihrer Kennelbox lag. Die guckte so komisch. So schuldbewusst. Ausserdem leckte sie sich die Beine und das machte sie eigentlich nur wenn.....wenn sie was Fettes gefressen ......
DER SCHINKEN!!!!
Himmelarschundzwirn. Konnte das sein? Ein Blick auf den Bauch des Hundes bestätigte den Verdacht welchen Weg der Schinken gegangen war. Dieser Hund hatte sich doch tatsächlich den ganzen Schinken mit Schwarte über den Knorpel gezogen. Ich war höchstens 10 Minuten weg gewesen! Ein Anruf in der Tierklinik mit einer hörbar amüsierten Tierärztin bestätigte, dass alles nicht so schlimm sei, einfach mal nichts zu trinken geben und zwei Tage Diät halten würden helfen.
Eine Woche später musste ich erneut in der Klinik anrufen: die Hündin war auf der Suche nach einem Leckerli durchs Haus gestrichen und auf mein Geheimdepot für Ostern gestossen. Das hatte ich in einem Schrank mit Schiebetüren angelegt. Mehrere Lindt Präsenteier, gefüllte Schokoeier, Eier mit Alkohol und mit Nougat, insgesamt etwa 1 Kilo Schokolade. Übrig blieben nur die bunten Einwickelfolienschnitzel verteilt im ganzen Zimmer. Schokolade ist für Hunde alles andere als ungefährlich. Ein ganzes Kilo davon erst recht. Die Tierklinik gab Ratschläge, Hund beobachten, nichts zu fressen geben. Der Hund hinterliess im ganzen Garten mittelbraune Teiche mit bunten, glitzernden Tupfen darin. Zur Fütterungszeit war sie wieder ganz die Alte und konnte überhaupt nicht nachvollziehen, wieso sie keinen vollen Napf vorgesetzt bekam.....
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